Ärztekammer fordert Stornogebühr

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Die Ärztekammer unterstützt ihre Mitglieder, wenn diese No-Show-Patient:innen, die Termine nicht wahrnehmen, zur Kasse bitten. Sie fordert mehr Wertschätzung.

Die Bevölkerung wächst, der Anteil an älteren und multimorbiden Patient:innen steigt. Die Zahl der Allgemeinmediziner:innen stagniert laut der Österreichischen Ärztekammer allerdings seit Jahren, in vielen Fächern fehlt es an Kassenärzt:innen, was zu längeren Wartezeiten für Patient:innen führt. Umso „frustrierender“, wenn Patient:innen mit Termin unentschuldigt fernbleiben, findet der Kassenarzt Dietmar Bayer, Psychiater und stellvertretender Bundeskurienobmann der niedergelassenen Ärzt:innen der Österreichischen Ärztekammer. In seiner Ordination in der Steiermark kommt es pro Tag zu 12 bis 15 Prozent solcher nicht-abgemeldeten Ausfälle, und das „trotz Erinnerungen“. Bayer habe deswegen schon vor Jahren eine Stornogebühr eingeführt, wer also nicht bis einen Tag vor Termin absagt, muss 75 Euro zahlen.

Auch seine Kollegin Naghme Kamaleyan-Schmied, Allgemeinmedizinerin und stellvertretende Bundeskurienobfrau des niedergelassenen Bereichs, hat eine Stornogebühr von 40 Euro eingeführt. „Wir hoffen, dass allein die Ankündigung der Stornogebühr schon zu Termintreue beitragen kann“, sagt Kamaleyan-Schmied bei einem Pressetermin. Bei Vorliegen von triftigen Gründen für das Fernbleiben bei einem vereinbarten Termin ließe Kamaleyan-Schmied selbstverständlich Kulanz walten, genauso wie auch Bayer. „Aber wenn dieses Verhalten immer wieder vorkommt und bestimmte Patient:innen immer wieder Termine vergessen, dann müssen sie für den Ausfall bezahlen“, sagt die Hausärztin. Die medizinische Versorgung sei ein „kostbares Gut“, durch die Pressekonferenz wolle man „die Sinne der Patient:innen dafür schärfen“ und sie bitten, „wertschätzend“ damit umzugehen. (kagr)