Ärztekammer startet Kampagne für mehr Anerkennung

(c) ÖÄK/Bernhard Noll

Die Leistungen des niedergelassenen Bereichs würden mehr Wertschätzung verdienen – laut Bundeskurienobmann Wutscher vor allem von Seiten der ÖGK. Bei der Präsentation der Kampagne stellte die Ärztekammer mehrere Forderungen an ihre Systempartner.

Mit einer Kampagne in TV, Print und den Sozialen Medien möchte die Österreichische Ärztekammer (ÖÄK) zeigen, welche Leistungen die Ärzt:innen des niedergelassenen Bereichs täglich erbringen. Allgemeinmediziner:innen würden am Tag durchschnittlich 400.000 Patient:innen betreuen, 2021 wurden mehr als eine Million Vorsorge-Untersuchung durchgeführt. Für die ÖÄK sind Ärzt:innen im niedergelassenen Bereich vor allem Vertrauensärzt:innen und sollten erste Ansprechpartner:innen für Patient:innen sein.

„Mit dieser Kampagne streichen wir heraus, wie stolz wir auf unsere Ärztinnen und Ärzte sind und sein können, und wir erwarten uns, dass auch unsere Systempartner das vollinhaltlich würdigen und Maßnahmen ergreifen, um die niedergelassene Versorgung auch für die kommenden Generationen sicherzustellen“, fasste Johannes Steinhart, Präsident der ÖÄK, am Dienstag die Ziele der Kampagne zusammen. Abgesehen von mehr Anerkennung fordert er die „Stärkung von ländlichen Hausapotheken“ sowie eine Aufwertung der Leistungen durch die Aufnahme von „tageschirurgischen Eingriffen und anderen Untersuchungen im niedergelassenen Bereich“ in den Leistungskatalog. Hier warte die ÖÄK aber schon eineinhalb Jahre auf eine Antwort der Österreichischen Gesundheitskasse (ÖGK).

Der Bundeskurienobmann des niedergelassenen Bereichs Edgar Wutscher sieht den Grund, warum die Kampagne gestartet werden müsse, beim „Gegenüber“ – den Begriff „Sozialpartnerschaft“ wolle er in diesem Zusammenhang vermeiden, denn die ÖGK habe offensichtlich vergessen, was Partnerschaft bedeute. Wutscher kritisiert außerdem, die Einstellung der ÖGK gegenüber der Wahlärzt:innen, welche seiner Meinung nach von der Krankenkasse „verleumdet“ werden. Durch die Kampagne erwartet er sich „Anerkennung, Wertschätzung und Verständnis“ für den niedergelassenen Bereich. Nur so könnten junge Mediziner:innen motiviert werden, als Kassenärzt:innen zu arbeiten. (kagr)