Auch Rauch rät jetzt zur Schutz-Maske

© BKA / Florian Schrötter

Angesichts der steigenden Coronafälle und Influenzazahlen rät nun auch Gesundheitsminister Johannes Rauch (Grüne) dazu, wieder Maske zu tragen.

„Wir stecken mitten in einer Corona-Welle. Das nationale Abwassermonitoring zeigt das ganz klar“, sagt Rauch in einem Statement. Auch Influenza nimmt wie berichtet gerade Fahrt auf. Die Zahlen aus den Spitälern würden aber auch deutlich machen: „Eine Überlastung ist derzeit nicht zu befürchten.“ Wer aber Maske trage, schütze sich selbst und andere. Das gelte für alle Infektionskrankheiten, bei denen es aktuell zu mehr Ansteckungen kommt, sagte Rauch. Das gelte vor allem dort, wo viele ältere oder kranke Menschen zusammenkommen – zum Beispiel in Spitälern, Pflegeheimen oder Arztpraxen. „Das gilt auch, wenn Menschen dicht gedrängt aufeinander treffen, etwa in vollen Öffis.“ Eine dezidierte Maskenpflicht gibt es aber nicht. Denn eine Überlastung in den Krankenhäusern sei nicht gegeben.

Der Gesundheitsminister appellierte, die kostenlose Corona-Impfung in Anspruch zu nehmen. Sie sei der beste Schutz vor einem schweren Verlauf. Auch Covid-19 Medikamente würden ausreichend zur Verfügung stehen. Auch die Influenza-Impfung wird heuer erstmals in allen Bundesländern kostengünstig angeboten. Die Influenza-Impfung ist besonders für Menschen ab 60, mit Vorerkrankungen sowie für Babys und Kleinkinder empfohlen.

Bereits am Dienstag veranlasste der Wiener Gesundheitsverbund (WIGEV) aufgrund steigender Zahl von Covid-Erkrankungen, strengere Maßnahmen in seinen Einrichtungen einzuführen. So gilt, auch wenn Covid-19 seit 1. Juli keine meldepflichtige Erkrankung mehr ist, eine Testpflicht in allen WIGEV-Stellen für Patientinnen und Patienten mit Symptomen, selbst wenn diese nur mild sind. Bereiche mit vulnerablen Patienten in den Spitälern und Pflegeheimen werden besonders geschützt.

Fachleute warnen, dass viele Menschen wissen nicht, dass ihre „Erkältung“ eigentlich eine SARS-CoV-2-Infektion ist. Das liegt einerseits daran, dass kaum noch getestet wird, andererseits zeigen die Schnelltests eine Corona-Infektion häufig nicht an. Sofern die Symptome über die einer Erkältung nicht hinausgehen, verbreiten die Infizierten ihre Keime überall weiter. „Das bedeutet: Potenziell ansteckenden Personen kann man überall begegnen“, erläutert der Allgemeinmediziner Erwin Rebhandl. „Das ist gerade für die besonders gefährdeten Gruppen wie ältere Menschen oder Personen mit Vorerkrankungen problematisch. Gerade bei diesen sehen wir immer noch schwerwiegende Erkrankungsfolgen bis hin zum Spitalsaufenthalt und im Einzelfall sogar zum Tod.“

Aktuell zirkulieren in Österreich nach wie vor die Corona-Varianten XBB und deren Nachfolger, berichtet der Verband der Impfstoffhersteller. Auch der derzeitige Anstieg der Inzidenzen ist auf sie zurückzuführen. Der Booster-Impfstoff, der im Nationalen Impfplan empfohlen wird, passe also immer noch und bietet einen sehr guten Schutz vor einem schweren Verlauf. Allerdings werden sich früher oder später die bereits bekannten neuen Varianten „Eris“ und „Pirola“ durchsetzen, die etwas ansteckender sein dürften. Doch auch das sollte hinsichtlich der Impfung kein Problem sein. Der Booster-Impfstoff dürfte auch da gut wirken, wie präklinische Studien gezeigt haben.

Wer sich nicht mit den neuartigen mRNA-Impfstoffen gegen Covid-19 auffrischen lassen will, hat ab kommender Woche eine Alternative. Das an die Omikron-Variante XBB.1.5 angepasste Vakzin des Herstellers Novavax ist nach seiner Marktzulassung innerhalb der EU nun in Österreich eingetroffen, teilte das Gesundheitsministerium am Donnerstag mit. Der proteinbasierte Impfstoff ist bereit zur Auslieferung an die Hausärztinnen und -ärzte sowie an die weiteren Impfstellen, hieß es. Die Bestellung der Ordinationen erfolgt über den e-Shop der Bundesbeschaffung GmbH (BBG), die Anlieferung dauert in weiterer Folge zwei Werktage. Der Nuvaxovid genannte Protein-Impfstoff ist für Personen ab zwölf Jahren empfohlen, insgesamt sind 175.000 Dosen verfügbar, informierte das Gesundheitsministerium. Von den angepassten mRNA-Vakzinen wurden seit Anfang September mehr als 325.000 Dosen verabreicht, geht aus dem Impfdashboard des Dachverbands der Sozialversicherungsträger (Stand: 20. November) hervor. (rüm/APA)