Corona-Krise: Frauen sind jetzt die Systemerhalter

Kritische Infrastruktur soll in der Krise erhalten werden und funktionsfähig bleiben, sagt die Regierung. Bei genauer Betrachtung zeigt sich: es sind mehrheitlich Frauen, die derzeit die Systeme erhalten.

88,8 Prozent der Beschäftigten in Apotheken sind Frauen; fast 59 Prozent der Allgemeinmediziner und 55 Prozent der Spitalsärzte sind Frauen; insgesamt sind im Gesundheits- und Sozialwesen (Pflege, Betreuung, Sozialversicherung) 77 Prozent der Beschäftigten weiblich und im Einzelhandel, der derzeit im Lebensmittelbereich weiter geöffnet hat, sind es 74 Prozent: Der Frauenanteil überwiegt in denjenigen Berufsgruppen deutlich, die existenzielle Lebensbereiche umfassen. Zu Zeiten der Corona-Krise sind es also vor allem die Frauen, die die Gesellschaft und die wichtigen Systeme zusammenhalten. Die grüne Arbeiterkammerrätin Viktoria Spielmann fordert via Facebook nun: „Wir brauchen dringend eine Neubewertung von systemrelevanten Berufen und eine massive Aufwertung – in Form von höherer Entlohnung und Arbeitszeitverkürzung – von Berufen mit hohem Frauenanteil über die Corona-Krise hinaus!“ (rüm)