Corona-Selbsttests: Kritik von medizinischer Fachgesellschaft

(c) Lead Horizon

Die Österreichische Gesellschaft für Laboratoriumsmedizin und Klinische Chemie (ÖGLMKC) hat sich am Donnerstag zur Selbstentnahme von Proben auf eine Corona-Infektion kritisch geäußert.

Die Österreichische Gesellschaft für Laboratoriumsmedizin und Klinische Chemie ÖGLMKC hat ihre Empfehlungen für Tests auf das Coronavirus SARS-CoV-2 aktualisiert. Die neuen Empfehlungen sind auf der Website der Gesellschaft www.oeglmkc.at einsehbar. Alternative Abnahmemethoden müssten nach umfassenden medizinischen Standards validiert sein, heißt es aus der Gesellschaft: „Die Probenentnahme muss durch entsprechend medizinisch geschultes Personal erfolgen.“ Zum einen müsse die Qualität der Probenentnahme unbedingt gewährleistet sein, um falsch-negative Ergebnisse zu vermeiden. Zum anderen sei eine eindeutige Identifikation des Patienten notwendig, insbesondere wenn aus dem Testergebnis behördliche Entscheidungen abgeleitet werden.

In dem Zusammenhang weist die ÖGLMKC auch auf die Empfindlichkeit der Viruspartikel hin. Diese sei mit besonderen Anforderungen an die Probenentnahme, -lagerung und den Transport verbunden, um falsch-negative Ergebnisse zu vermeiden. Es seien geeignete Tupfer und Transportmedien zu verwenden, die Proben müssten schnellstmöglich ins Labor gebracht werden. Von Laboren, die SARS-CoV-2-PCR-Tests durchführen, müssten kompromisslos die höchsten medizinischen Qualitätsansprüche eingefordert werden. Labore mit Tests auf COVID-19 sind auf der Homepage www.covid19-labore.at aufgelistet – inklusive Detailangaben zum Labor, Testmethoden und den Kontaktdaten.

Die Österreichische Gesellschaft für Laboratoriumsmedizin und Klinische Chemie ÖGLMKC vertritt als medizinische Fachgesellschaft 335 Mitglieder, darunter fast alle Ärztinnen und Ärzte des Faches medizinische und chemische Labordiagnostik. Die Ausbildung zum Facharzt für medizinische und chemische Labordiagnostik – oder kurz Labormedizin – ist eine sechsjährige Facharztausbildung im Anschluss an das Medizinstudium und umfasst mit den Gebieten klinischen Chemie, Toxikologie, Hämatologie, Hämostaseologie, Blutgruppenserologie, Immunologie, Endokrinologie, Mikrobiologie, Virologie sowie Molekular- und Zytogenetik ein breites Spektrum an Laboranalysen. (red)