Was die Verbreitung des Coronavirus in den einzelnen Altersgruppen betrifft, gehen in Österreich die Infektionszahlen bei den Sechs- bis 14-Jährigen durch die Decke, berichtet die AGES.
Laut der Agentur für Gesundheit und Ernährungssicherheit ist die Sieben-Tage-Inzidenz in der vergangenen Woche (15. bis 21. November) bei Kindern und Jugendlichen auf 2.425,6 gesprungen. Das entspricht einer Zunahme der Inzidenz bei den Sechs- bis 14-Jährigen um 59,75 % innerhalb einer einzigen Woche und einem Plus von 99,74 % innerhalb der vergangenen 14 Tage. Die Sechs- bis 14-Jährigen sind damit in dieser Hinsicht inzwischen mit deutlichem Abstand die am stärksten von Corona-Infektionen betroffene Altersgruppe. Das ist insofern von Bedeutung, als sich der mit Montag in Kraft getretene bundesweite Lockdown nicht auf Schulen bezieht. Diese bleiben grundsätzlich geöffnet.
Von sämtlichen in der Vorwoche behördlich bestätigten Infektionen waren 18,9 % den Sechs- bis 14-Jährigen zuzurechnen. Sie waren mit 18.542 Fällen damit auch in absoluten Zahlen die am stärksten betroffene Gruppe. Danach folgten die 35- bis 44-Jährigen mit 16.386 Infektionen (16,7 %) und die 45- bis 54-Jährigen mit 14.589 Infektionen (14,8 %). In diesem Zusammenhang interessant sind naturgemäß die Durchimpfungsraten in den einzelnen Altersgruppen. Von den Zwölf- bis 14-Jährigen haben derzeit 36,17 % ein gültiges Impfzertifikat, von Kindern, die noch keine zwölf sind – sie werden derzeit nur „off label“ gegen Covid-19 geimpft – 0,32 %. Die 15- bis 24-Jährigen weisen eine Durchimpfungsrate von 64,01 % auf. Von den Senioren im Alter ab 75 sind mittlerweile über 90 Prozent vollimmunisiert.
Die europäische Arzneimittelbehörde EMA wird voraussichtlich am Donnerstag über die Zulassung des Corona-Impfstoffes der Hersteller Biontech/Pfizer für Kinder ab fünf Jahren entscheiden. Die zuständigen Experten würden sich in einem extra angesetzten Treffen damit befassen, teilte die EMA am Dienstag in Amsterdam mit. Bisher gibt es noch keinen Corona-Impfstoff, der in der EU auch für Kinder unter zwölf Jahren zugelassen ist. Sollten die EMA-Experten grünes Licht geben, muss offiziell die EU-Kommission noch zustimmen. Das gilt aber als Formsache. Bisher ist der Impfstoff von Pfizer und Biontech in der EU nur für Menschen ab zwölf Jahren zugelassen. (red/APA)