COVID-19: EMA empfiehlt Remdesivir – Das kostet die Therapie

(c) pixabay

Der Wirkstoff Remdesivir soll nach den USA nun auch in Europa zur Therapie von COVID-19 zugelassen werden. In den USA hat der Hersteller Gilead nun seine Preisvorstellungen präsentiert.

Der Humanarzneimittelausschuss der Europäischen Gesundheitsbehörde EMA empfohlen, dem Wirkstoff Remdesivir eine bedingte Zulassung für die Behandlung von COVID-19 bei Erwachsenen und Jugendlichen ab 12 Jahren mit Lungenentzündung, die zusätzlichen Sauerstoff benötigen, zu erteilen. Vorangegangen waren umfangreiche Studien des Medikaments, das an sich nicht neu ist und auch nicht für COVID-19, sondern gegen Ebola entwickelt wurde. Insgesamt zeigte eine aktuelle Studie, dass sich die behandelten, schwererkrankten Patienten nach etwa 11 Tagen erholten, verglichen mit 15 Tagen bei Patienten, die ein Placebo erhielten. Dieser Effekt wurde bei Patienten mit leichter bis mittelschwerer Erkrankung nicht beobachtet: Die Zeit bis zur Genesung betrug hier fünf Tage. Das Medikament wird durch Infusion in eine Vene verabreicht und seine Anwendung ist auf Gesundheitseinrichtungen beschränkt, in denen die Patienten genau überwacht werden können.

Der US-Biotechkonzern Gilead hat indes die Behandlungskosten für sein als Hoffnungsträger geltendes Medikament festgelegt. Der Preis für eine fünftägige Behandlung mit dem Mittel soll in den USA und anderen Industrieländern umgerechnet 2.087 Euro pro Patient betragen, so das Unternehmen. Für Privatpatienten sollen es 3.120 Dollar sein, informierte Gilead am Montag. Der Preis war Gegenstand hitziger Debatten, seit die US-Gesundheitsbehörde FDA im Mai den Einsatz des Mittels in Notfällen bei COVID-19-Patienten genehmigt hatte. Experten hatten gefordert, Gilead dürfe die Pandemie nicht für Profit-Zwecke ausnutzen. Der nun festgelegte Preis liegt unter den 5.080 Dollar, die die US-Forschungsgruppe für Arzneimittelpreise (ICER) empfohlen hat. Analysten gehen gleichwohl davon aus, dass Gilead mit Remdesivir in den nächsten Jahren Einnahmen in Milliardenhöhe erzielen könnte. (APA/red)