Engpass bei Blutkonserven – Aufruf zu Blutspenden

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Ein aktueller Anstieg von Corona-Fällen führt zu einem Mangel an Blutkonserven. Offenbar gibt es bereits Verschiebungen von Operationen und Triagierungen. 

Die steigenden Fallzahlen bei Covid-Erkrankungen haben nun auch zu einem Engpass bei Blutkonserven geführt. „Wie jedes Jahr sind unsere Blut-Lagerstände nach dem Sommer auf einem niedrigen Niveau und normalerweise würden wir diese jetzt aufbauen, um gut in die kalte Jahreszeit zu starten. Herbst- und Schulbeginn verursachen leider erneut einen veritablen Anstieg der Corona-Fälle. Vor allem im Osten Österreichs sind aktuell viele Menschen krank und können jetzt nicht zur Blutspende kommen“, sagt der Bundesrettungskommandant des Roten Kreuzes, Gerry Foitik. Das Rote Kreuz ruft daher dringend für die nächsten Wochen zum Blutspenden auf. 

„Wir sind in großer Sorge, dass wir jene 1.000 Blutkonserven, die wir jeden Tag in Österreich brauchen, um das Leben von Patientinnen und Patienten zu retten, nicht länger liefern können.“ Gleichzeitig bat das Österreichische Rote Kreuz (ÖRK), sich bei der Blutspende in Geduld zu üben. „Die Corona-Fälle betreffen alle, und damit auch unser Personal“, sagte ÖRK-Sprecherin Margit Draxl. Wegen einer höheren Zahl von Krankenständen kann es daher zu etwas längeren Wartezeiten kommen.  

Die Situation sei besonders in Ostösterreich bereits dramatisch, bestätigten die Rotkreuz-Mitarbeiter:innen. Laut einer Aussendung der niederösterreichischen Ärztinnen- und Ärztekammer (ÄKNÖ) müssen bereits Operationen abgesagt oder verschoben werden. Der erste Vizepräsident der ÄKNÖ, Andreas Zeitelberger, erläuterte: „Die Situation ist dramatisch, es muss bereits triagiert werden. Aus meiner Erfahrung als Unfallchirurg muss ich leider bestätigen, dass uns derzeit nichts anderes übrigbleibt, als Operationen zu verschieben, weil nicht ausreichend Blutkonserven zur Verfügung stehen.“ Dazu kommt laut ÄKNÖ, dass die Bestimmungen für die Blutspende seit 1. Juni verschärft sind. Demnach dürfen Männer statt früher sechs nur noch vier Mal pro Jahr Blut spenden, bei Frauen wurde die Anzahl von vier auf drei Mal reduziert. (red/APA)