Erster Bypass mit gezüchteten Zellen von Wiener Ärzten implantiert

In der Klinik Floridsdorf wurde einem Patienten, der an peripherer arterieller Verschlusserkrankung leidet, ein Bypass im Bein implantiert, der mit körpereigenen – im Zell- und Gewebelabor gezüchteten – Endothel-Zellen beschichtet ist.

Fortschritt in der Medizin an Wiener Krankenhaus: Erstmals wurde ein Bypass mit gezüchteten Zellen implantiert. Die Zellen wurden zuvor im Zell- und Gewebelabor gezüchtet. „Dass eine derartige Operation erstmals im Wiener Gesundheitsverbund überhaupt möglich ist, verdanken wir dem neuen Zell- und Gewebelabor in der Klinik Floridsdorf. Es ist das einzige im Wiener Gesundheitsverbund und sogar in ganz Ost-Österreich“, erzählt der Leiter des Zell- und Gewebelabors, Johann Meinhart. „Dafür wurde dem Patienten ein nur 4 cm kleines Stück aus der Armvene entnommen, die Zellen herausisoliert und im Labor vermehrt, um genügend Zellen zu bekommen, um das 70 cm lange Implantat auskleiden zu können“, erklärt Martin Grabenwöger, Leiter der Herz- und Gefäßchirurgie, dem das Zell- und Gewebelabor organisatorisch untersteht. „Im konkreten Fall wurden 30.000 Zellen aus dem Arm entnommen und binnen drei Wochen auf jene 30 Millionen Zellen vermehrt, die dann mit dem Gefäßimplantat eingepflanzt wurden“, erzählt die Biomedizinische Analytikerin Karin Groß. „Dem Patienten geht es so gut, dass er Ende der Woche bereits nach Hause gehen kann“, erzählt Norbert Howanietz von der Herz- und Gefäßchirurgie. Er hat die zweieinhalbstündige Operation durchgeführt. (red)