© pixabay Wer länger feinstaubbelastete Luft einatmet, riskiert Veränderungen im Stoffwechsel und damit Fettansammlungen sowie eine Erkrankung an Diabetes. Das zeigte nun eine Studie.
Sechs Monate lang atmeten Labormäuse der Universität Zürich (UZH) fünf Tage pro Woche und jeweils sechs Stunden lang Luft ein, die mit Feinstaubpartikeln angereichert war: Damit waren die Versuchstiere ähnlich belastet, wie Bewohner:innen von städtischen Gebieten. Mit dem Experiment wollten Forscher der UZH rund um Francesco Paneni vom Zentrum für translationale und experimentelle Kardiologie der UZH und des Universitätsspitals Zürich (USZ) herausfinden, wie sich eine längere Belastung durch feinstaubbelastete Luft auf den Stoffwechsel und die Regulierung des Blutzuckerspiegels auswirkt. Das Ergebnis: Hinweise, dass Luftverschmutzung nicht nur schädlich für die Lunge und das Herz ist, sondern auch das Risiko erhöht, übergewichtig zu werden und an Diabetes mellitus Typ 2 zu erkranken, verdichteten sich.
Wie es zu diesen Auswirkungen kommen kann? Studienleiter Paneni erklärt die Zusammenhänge damit, dass sich durch das Einatmen von Feinstaub über längere Zeit „die Funktion des braunen Fettgewebes stark verändert“. Dieses Gewebe ist dazu da, Wärme zu erzeugen und Fett zu verbrennen. Paneni: „Die Veränderungen gehen wiederum auf eine Störung der Aktivität bestimmter Gene zurück und unter anderem mit einer erhöhten Fettansammlung einher.“ Die Mäuse, die Feinstaub eingeatmet hatten, zeigten anders als die Mäuse in der Kontrollgruppe und in gefilterter Luft außerdem Anzeichen einer eingeschränkten Empfindlichkeit für Insulin, was das Risiko für zu viel Zucker im Blut erhöht.
Als Akteure in den Veränderungsprozessen identifizierten die Forscher zudem zwei Enzyme. Wurden die Enzyme unterdrückt, verbesserte sich die Funktion des Fettgewebes und des Stoffwechsels. Die Studie weise also auch auf neue Ansätze für die Prävention und die Behandlung hin, so Paneni. (sst)