Gastroenterologen warnen vor Versorgungslücke

Der gastroenterologischen und hepatologischen Versorgung droht eine mächtige Schieflage. Das zeigt eine neue Untersuchung.

Eine vom Institut für Höhere Studien (IHS) u.a. im Auftrag der Österreichischen Gesellschaft für Gastroenterologie und Hepatologie (ÖGGH) durchgeführte Untersuchung prognostiziert für 2030 im stationären Bereich 27 Prozent weniger Ärzte in diesem Fachbereich als 2020, dafür wird die Nachfrage um 4,4 Prozent überproportional zum restlichen Medizinbereich (plus 1,6 Prozent) zunehmen. Das heißt, es werden 83 Fachärzte für Gastroenterologie und Hepatologie in den Spitälern fehlen. Bereits jetzt sei die Situation, was Behandlung und Vorsorge betrifft, von Bundesland zu Bundesland sehr unterschiedlich.

Im Kassenbereich, so Sophie Fößleitner, eine der Studienautoren, wird der Rückgang mit 55 Prozent um einiges dramatischer ausfallen. „Mehr als die Hälfte wird pensioniert oder aus dem System ausscheiden.“ Je nach Szenario wird jedoch die Nachfrage um vier bis 14 Prozent steigen, was insgesamt 144 bis 188 Fachärzte zu wenig bedeutet. Laut ÖGGH besteht bereits derzeit, sowohl was Quantität, aber auch Qualität betrifft, kein gleicher Zugang zur Versorgung. Auch was die Vorsorge, etwa bei Koloskopien, betrifft, sei einiges im Argen. ÖGGH-Präsident Michael Gschwantler wünscht sich hier ein organisiertes Programm nach dem Vorbild des Mammakarzinoms. (red/APA)