Gecko will Covid-19 in klassische Influenzaüberwachung einbetten

© Yakobchuk Olena - adobe.stock.com

Seit Pandemiebeginn hat es in Österreich mehr als zwei Millionen bestätigte Coronafälle gegeben, allein seit Jahresbeginn waren es laut AGES mehr als 780.000. Experten sehen damit eine hohe Immunität erreicht.

Die gesamtstaatliche Krisenkoordination Gecko hat am Wochenende Empfehlungen für den kommenden Herbst vorgelegt. Demnach „könnte man in Richtung der klassischen Influenzaüberwachungsstrukturen gehen, die international koordiniert sind und seit vielen Jahren sehr gut geregelt, wie auch den Vertreterinnen und Vertretern des österreichischen Influenza Referenzinstituts in diesem Netzwerk bekannt ist“, teilte Gecko mit. Voraussetzung: es sollte keine neuen Mutationen mit hoher Pathogenität mehr geben und die Immunitätslage durch Impfung oder Genesung auf einem hohen Wert liegen – etwa 90 Prozent oder mehr. Zudem sollte Österreich über ausreichende Medikamente und wirksame (Varianten-)Impfstoffe verfügen.

„Die Zahl der Neuinfektionen ist in dieser Woche das erste Mal seit langem gesunken – das ist eine sehr erfreuliche Nachricht. Gleichzeitig sollten wir weiterhin vorsichtig bleiben. Denn laut Prognose ist davon auszugehen, dass die Zahl weiterhin hoch bleibt. Die Lage ist nach wie vor volatil“, sagte die Gecko-Vorsitzende und Chief Medical Officer im Gesundheitsministerium Katharina Reich. Falls eine ganz neue Variante aufkommt, sei vieles wieder offen, hieß es aber weiter in dem Bericht.

Im Großen und Ganzen gehe die Mehrheit des Gremiums aber davon aus, dass „der Immunschutz durch Impfung beziehungsweise Infektion auch gegen neue Varianten in gewissem Ausmaß da ist und gegen schwere Infektionen schützen wird.“ Weiters sei es wichtig, die Wirksamkeit von Covid-19-Therapeutika gegen etwaige neue Varianten zu klären und für eine rasche Verfügbarkeit dieser Medikamente zu sorgen.

Seit Pandemiebeginn hatten aktuell laut Epidemiologischen Meldesystem (EMS) und eImpfpass etwa 85 Prozent der Österreicher Kontakt mit dem Virus oder sind geimpft. Im virtuellen Bevölkerungsmodell der Technischen Universität (TU) Wien und dem TU-Spin-off dwh (das Teil des Prognosekonsortiums ist) sind es sogar 93 Prozent. Laut Gecko dürfte Omikron sicher zum weiteren generellen Aufbau einer Immunantwort gegenüber SARS-CoV-2 beitragen. Seit Pandemiebeginn hat es in Österreich bereits mehr als zwei Millionen bestätigte Coronafälle gegeben. Allein s Jahresbeginn waren es laut Zahlen der AGES 786.436 Fälle.

Für die Zukunft werde es wohl eine jährliche Corona-Auffrischung – ähnlich wie bei Influenza – benötigen, stellte Gecko in den Raum. Optimal dafür wäre der Monat September – vor dem Herbst wäre es jedenfalls sinnvoll. „Dies nicht nur, um den Individualschutz zu verbessern, sondern auch den kurzdauernden infektions- und transmissionsreduzierenden Effekt der Boosterungen strategisch besonders gut für die Herbstwellendämpfung auszunützen“, heißt es in dem Papier. (red/APA)