Grazer Forscher entwickeln Schnelltest für schwere Infektionen

Forscher entwickeln einen Schnelltest, der aus einer Blutprobe in weniger als zwei Stunden Erkrankungen wie Meningitis, Lungenentzündung, Sepsis und Tuberkulose erkennt.

Symptome wie hohes Fieber und ein ausgeprägtes Krankheitsgefühl können Anzeichen für eine Reihe gefährlicher Entzündungs- und Infektionskrankheiten darstellen, sagt Werner Zenz von der Klinischen Abteilung für Allgemeine Pädiatrie der Med-Uni Graz. Eine frühzeitige definitive Diagnose wäre lebensrettend, ist aber nicht immer möglich. „Eine Reihe von Blutuntersuchungen, Punktionen, MRT-, CT- und andere Untersuchungen sind oft nötig, um eine Krankheit diagnostizieren zu können“, erläutert Zenz, der auch Experte für Infektionskrankheiten in der Kinderheilkunde ist.

Ein europäisches Konsortium, in dem Zenz und weitere Forscher der Meduni Graz mitarbeiten, will eine verbesserte Diagnostik, die auf den Vergleich von Genmustern in den Blutproben beruht, entwickeln. In Graz beschäftigen sich die Wissenschafter um Zenz schon seit Jahren mit der Erforschung der genetischen Grundlagen von Infektionserkrankungen. Die europaweite Studie wird von Michael Levin vom Imperial College in London geleitet. Die EU unterstützt das Projekt in den nächsten fünf Jahren mit 22,5 Millionen Euro. (red)