Helicobacter-Therapie: Resistenzen werden zur Herausforderung

In Innsbruck findet derzeit ein Treffen der Europäischen Helicobacter- und Mikrobiota-Studiengruppe (EHMSG) statt. Dabei wurden neue Erkenntnisse präsentiert.

Nach dem Karies-Erreger ist der Helicobacter pylori der häufigste pathogene Keim der Menschheit. Fast 90 Prozent der Patienten mit einem Magenkarzinom hatten zuvor eine Infektion mit diesem Bakterium. Auch in der komplexen Darmwelt des Menschen, der Mikrobiota, wird die Ursache für Krebserkrankungen vermutet. Seit Donnerstag treffen sich in Innsbruck internationale Top-Forscher, um über die aktuellsten Erkenntnisse und Therapien zu diskutieren.

Pioniere auf dem Gebiet der Helicobacter-Forschung gründeten 1987 in Europa eine renommierte Studiengruppe zur Erforschung des Erregers, die bis heute besteht. Seit 2018 ist Herbert Tilg, Direktor der Innsbrucker Univ.-Klinik für Innere Medizin I, Vorsitzender dieser „Europäischen Helicobacter und Mikrobiota Studiengruppe“ (EHMSG). Er ist derzeit der einzige Experte aus Österreich im Vorstand der EHMSG. Auf Grund der rasanten Forschungsergebnisse zur Keimwelt des Darms, hat sich das Forschungsziel der renommierten Vereinigung mittlerweile um das Themengebiet Mikrobiota erweitert. Jährlich findet ein Treffen statt, bei dem sich internationale Top-Experten über neue Erkenntnisse und Therapiemöglichkeiten austauschen. Dieses Meeting mit 500 bis 600 Teilnehmern aus aller Welt findet vom 5. bis 7. September erstmals in Innsbruck statt.

Die Behandlung der Infektion erfolgt mit mehreren Antibiotika. „Dabei stellt die Bildung von Resistenzen derzeit eine der größten Herausforderung dar“, sagt Tilg. Mehrere Vorträge beim EHMSG-Meeting in Innsbruck beschäftigen sich daher mit diesem Thema. Auch der Forschungsbedarf ist noch sehr groß. „Wir können noch nicht vorhersagen, wer nach einer Helicobacter-Infektion erkrankt und wer nicht.“ (red)