Impfung: Was die Antikörperbildung verbessert

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Corona-Impfungen wirken schneller, wenn beide Dosen in denselben Arm verabreicht werden. Das zeigen neue Forschungsergebnisse mit möglichen Auswirkungen auf künftige Impfstrategien. 

Eine australische Studie, veröffentlicht im Fachjournal „Cell“, zeigt: Wird die Corona-Auffrischungsimpfung in denselben Arm wie die Erstimpfung verabreicht, reagiert das Immunsystem schneller. Der Grund liegt in der Organisation der B-Gedächtniszellen, die sich in nahegelegenen Lymphknoten ansiedeln und bei wiederholtem Reiz an derselben Stelle gezielter Antikörper bilden. Erste Erkenntnisse an Mäusen wurden durch eine kleine Humanstudie mit Biontech-Impfstoffen bestätigt: Proband:innen mit zwei Dosen im gleichen Arm entwickelten bereits innerhalb einer Woche messbar mehr Antikörper gegen SARS-CoV-2. 

Die Forschenden betonen, dass sich Geimpfte mit abwechselnden Einstichstellen keine Sorgen machen müssen – der langfristige Impfschutz bleibt erhalten. Dennoch könne die schnellere Immunantwort bei gleicher Einstichstelle in pandemischen Situationen entscheidend sein. Studienleiter Tri Phan von der Universität New South Wales in Sydney und dem australischen Forschungsinstitut Garvan Institute of Medical Research sieht in den Ergebnissen wichtige Ansätze für die Weiterentwicklung von Impfstoffen mit längerer Schutzdauer und weniger notwendigen Auffrischungen – auch jenseits von COVID-19. 

Der Mikrobiologe und Immunologe Christian Bogdan von der Universität Erlangen-Nürnberg hält weitere Forschung für notwendig, um herauszufinden, ob der Effekt auch bei anderen Impfstoffen nachgewiesen werden kann. Außerdem sei unklar, wie lang der an sich bekannte Effekt anhält und ob er auch für die klinische Schutzwirkung eine Bedeutung habe – denn für diese sei nicht nur die Menge und Qualität der Antikörper relevant. (red/APA)