In den Privatspitälern droht der nächste Streik

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Die Verhandlungen für den Kollektivvertrag der Privatkrankenanstalten wurden nach der fünften Runde ohne Ergebnis unterbrochen. Die Gewerkschaft berät nun über Kampfmaßnahmen.

„Wir sind auf dem richtigen Weg, doch das derzeitige Angebot der Arbeitgeber ließe den KV Privatkrankenanstalten hinter vergleichbare KV-Abschlüsse wie etwa jenem bei den Wiener Ordensspitälern zurückfallen. Das würde sich vor allem auf die unteren Einkommen, die von der Teuerung besonders betroffen sind, negativ auswirken“, sagt Harald Steer, Chefverhandler der Gewerkschaft vida. Nachdem es über die Feiertage keine Gespräche zwischen den Sozialpartnern und auch kein nachgebessertes Angebot seitens der Arbeitgeber gab, findet am 18. Jänner eine Betriebsrät:innenkonferenz statt. Dort wird die Gewerkschaft vida über den Verhandlungsstand und die weitere Vorgehensweise informieren. Zudem wird über gewerkschaftliche Kampfmaßnahmen abgestimmt.

Die Gewerkschaft fordert gemeinsam mit den Betriebsrät:innen ein spürbares Gehaltsplus von 500 Euro monatlich. Das derzeitige Angebot der Arbeitgeber beläuft sich auf 175 Euro. Einigen konnten sich die Sozialpartner bereits auf einen monatlichen Brutto-Mindestlohn in Höhe von 2.000 Euro und eine Einmalzahlung, wobei deren exakte Höhe noch Verhandlungsgegenstand ist.

Die Arbeitgeberseite zeigt sich verwundert. „Wir waren mit unserem attraktiven Angebot knapp vor einer Einigung, leider sind wir zu keinem einvernehmlichen Ergebnis gekommen. Daher sind wir so verblieben, dass wir im Jänner neue Modelle durchdenken und wieder aufeinander zugehen. Dass wir nun anhand einer Aussendung der Gewerkschaft vida über eine geplante Betriebsrät:innenkonferenz zur Abstimmung von Kampfmaßnahmen erfahren müssen und zur Rückkehr an den Verhandlungstisch aufgefordert werden, obwohl dies ohnehin geplant war, ist aus unserer Sicht ein Wortbruch und eine unnötige Verhärtung der Fronten“, zeigt sich Stefan Günther, Generalsekretär und KV-Verhandlungsführer des Verbands der Privatkrankenanstalten irritiert. Das Angebot von Arbeitgeberseite sei gut und beinhalte unter anderem für alle mindestens die Indexanpassung, konkret eine Stundenlohnerhöhung von mindestens 8,39% und bei den niederen Gehältern sogar bis 23,1%. Zudem komme eine geplante Arbeitszeitverkürzung auch einer Lohnerhöhung gleich. (rüm)