Lungenkrebs: Gesetze zeigen Wirkung

© Elina – stock.adobe.com

Strenge Rauchverbote führen nachweislich zu weniger Lungenkrebs. Auch Österreich profitiert – mit weiterem Potenzial nach oben. 

Daten aus den USA belegen einen direkten Zusammenhang zwischen strengen Rauchverboten und rückläufigen Lungenkrebszahlen. In Österreich ist ein ähnlicher Trend erkennbar: Der Konsum klassischer Tabakwaren geht zurück, auch dank verschärfter Gesetze. Dennoch liegt Österreich mit rund 25 Prozent Raucher:innen im EU-Mittelfeld. Während Schweden mit nur 5,6 Prozent kurz vor dem Ziel einer rauchfreien Bevölkerung steht, bilden Griechenland (42 Prozent), Bulgarien (38 Prozent) und Kroatien (36 Prozent) die Schlusslichter. 

Laut der Österreichischen Gesellschaft für Pneumologie (ÖGP) sind rund 90 Prozent der Lungenkrebserkrankungen auf aktives oder passives Rauchen zurückzuführen. Ein Rauchverbot für die Jahrgänge 2006 bis 2010 in 185 Ländern könnte laut einer Studie aus 2024 der Universität von Santiago de Compostela über 1,1 Millionen Todesfälle vermeiden. Schweden gilt als Vorzeigebeispiel: Dort haben umfassende gesetzliche Maßnahmen das Rauchen gesellschaftlich geächtet und stark reduziert. In Österreich ist Lungenkrebs weiterhin die häufigste Krebstodesursache – bei Männern und Frauen. 

Zwar ist die Neuerkrankungsrate bei Männern in Österreich relativ gering, bei Frauen hingegen steigt sie. Ursache ist laut Maximilian Hochmair, Leiter der ÖGP-Expert:innengruppe Pneumologische Onkologie, das veränderte Rauchverhalten ab den 1960er-Jahren. Der Tabakkonsum geht dennoch insgesamt zurück, vor allem dank gesetzlicher Regelungen und sinkender Passivrauchexposition. Lungenspezialist Hochmair betont zudem die hohe Qualität der Behandlungsmöglichkeiten in Österreich: Patient:innen profitieren von modernen Therapien und spezialisierten Zentren. (kagr)