Mehr Solidarität mit Gesundheitsberufen

© Tanzer

Influenza, grippale Infekte, Corona und andere Atemwegsinfekte nehmen massiv zu. Das kann auch Gesundheitsberufe belasten und die Versorgung erneut auf die Probe stellen.

Wir sind in einer neuen Welle an Infektionskrankheiten. Das belegen alle Daten. Nun kann man natürlich sagen, dass das mit Einbruch der Kältezeit keine große Überraschung ist. Und man kann darauf verweisen, dass das zu erwarten war, weil sich in den Sommermonaten auf der Südhalbkugel ähnliche Entwicklungen angespielt haben. Man kann auch darauf verweisen, dass Corona nicht mehr so gefährlich ist, wie 2020 und 2021 oder auch vor neuen Varianten warnen und in Panik verfallen. Über all das kann man trefflich streiten und das passiert gerade auch. Im Wirtshaus und in den Medien, im Büro und in der Familie.

Allerdings sollten wir viel mehr über die Herausforderungen für Gesundheitsberufe diskutieren. Und zwar nicht nur, weil die Versorgung der Erkrankten zunimmt, sondern weil analog zum Rest der Bevölkerung auch Gesundheitsbeschäftigte erkrankt ausfallen werden. In der Vorwoche waren in Österreich rund 100.000 Menschen im Krankenstand wegen Atemwegserkrankungen. Dazu kommen noch einmal 197.000 aufgrund anderer Erkrankungen oder Unfälle. In Summe sind das knapp 7,5 Prozent aller unselbstständig Beschäftigten. Für einen Sektor, wie den Gesundheitsbereich, wo es an Personal schon jetzt mangelt, ist der Ausfall von 7,5 Prozent eine Herausforderung. Steigen die Zahlen weiter auf zehn Prozent, wird es wirklich eng. Auch für jene Beschäftigten, die das kompensieren müssen. Arbeitgeber im Gesundheitswesen und Politik sind deshalb gefordert, sich Rezepte zu überlegen. Rasch. (rüm)