Millionen Patientendaten sind im Internet aufgetaucht

Hochsensible medizinische Daten, unter anderem von Patienten aus Deutschland und den USA, sind nach Recherchen des Bayerischen Rundfunks mit der US-Investigativplattform ProPublica auf ungesicherten Servern gelandet. Jeder hätte darauf zugreifen können.

Verstörende Recherchen des Bayerischen Rundfunks (BR) und des US-amerikanischen Rechercheportals ProPublica im Zusammenhang mit Patientendaten: Brustkrebsscreenings, Wirbelsäulenbilder, Röntgenaufnahmen: „Es sind intimste Bilder, die über Jahre hinweg frei verfügbar im Netz zu finden gewesen sind. Diese Datensätze von weltweit mehreren Millionen Patienten liegen auf Servern, die nicht geschützt sind. Auch Tausende Patienten aus Deutschland lassen sich in diesem Datenleck finden“, berichten am Dienstag die beiden Medien. Die Bilder sind demnach hochauflösend und gespickt mit personenbezogenen Patientendaten: Geburtsdatum, Vor- und Nachname, Termin der Untersuchung und Informationen über den behandelnden Arzt oder die Behandlung selbst.

In Deutschland sind laut BR-Recherchen mehr als 13.000 Datensätze von Patienten betroffen. Weltweit ist die Dimension demnach deutlich größer. Server auf der ganzen Welt seien ungeschützt. In rund 50 Ländern von Brasilien über die Türkei bis Indien sollen 16 Millionen Datensätze offen im Netz sein. Besonders betroffen seien Patienten aus den USA. Österreich ist hingegen nicht betroffen. (red/APA)

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