Nationalratswahl: Die Programme der Parteien – 3 Fragen an die SPÖ

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Mit RELATUS bis zur Nationalratswahl top-informiert über die Ideen der Parteien. Die Redaktion vergleicht die Programme und spricht mit den Gesundheitssprechern der Parteien.

Die ärztliche Versorgung im ländlichen Raum wird immer schwieriger. Was sind die Gründe und welche Lösungsansätze sehen Sie? In den vergangenen zehn Jahren ist die Bevölkerung in Österreich gewachsen, die Zahl der Hausärzte in vielen Regionen aber gesunken. Hausarztstellen am Land bleiben oft lange unbesetzt. Bis 2030 wird sich das Problem dann noch verschärfen. Der Primärversorgungsbereich muss daher gestärkt und ausgebaut werden, damit auch in Zukunft eine niederschwellige, wohnortnahe Versorgung in ganz Österreich sichergestellt ist. Dazu braucht es: Mehr Ärzte und Gesundheitsberufe im Kassensystem; schnelleren und verstärkten Ausbau der Primärversorgungseinrichtungen; Anreize im Land zu bleiben und Allgemeinmediziner zu werden; Ausbau der Lehrstühle für Allgemeinmedizin an allen öffentlichen Universitäten; mehr Geld für Allgemeinmediziner.

Wie sollen die Probleme der dualen Finanzierung für stationären und niedergelassenen Bereich gelöst werden? Die von sozialdemokratischen Gesundheitsministern zwischen Bund, Ländern und Sozialversicherung ausverhandelte und beschlossene Gesundheitsreform ist der Weg, um die Verwerfungen zwischen der Finanzierung im niedergelassenen und stationären Bereich zu glätten. Dieser Weg muss wieder intensiviert werden. Eine gemeinsame Steuerung und Finanzierung des Gesundheitswesens muss letztlich das Ziel sein.

Wie soll die Prävention gestärkt werden? Um die Gesundheitsprävention zu stärken, müssen wir Armut bekämpfen. Arme Kinder von heute sind die chronisch kranken Erwachsenen von morgen. Und wir wollen die medizinische Versorgung und Prävention verbessern. Zudem planen wir eine Gesundheits-App für alle Österreicher. Sie enthält unter anderem: Automatische Erinnerungen für Arztbesuche; Informationen über Apotheken- und Ärztedienst am Wochenende; einen elektronischen Impfpass und auf Wunsch ELGA am Handy. (Das Interview führte Martin Rümmele)

Relatus-Wahlserie – Bisher erschienen:

Das Gesundheitsprogramm der Grünen 3 Fragen

Das Gesundheitsprogramm der Liste JETZT3 Fragen

Das Gesundheitsprogramm der NEOS3 Fragen

Das Gesundheitsprogramm der FPÖ – 3 Fragen

Das Gesundheitsprogramm der SPÖ

Das Gesundheitsprogramm der ÖVP