Neue Analyse zu Antihypertensiva zeigt Chance gegen Demenz

Symbolbild

Einige Medikamente, die bei Bluthochdruck zum Einsatz kommen, können sich positiv auf das Gehirn auswirken. Das berichten US-Forschende in der Fachzeitschrift „Hypertension“ nach einer Metaanalyse.

Dass Antihypertensiva sich positiv auf kognitive Fähigkeiten einschließlich des Gedächtnisses auswirken können, zeigte sich bereits in früheren Studien. Allerdings war die Studienlage uneinheitlich, wenn es darum gehe, welche Medikamente den größten Nutzen für die Kognition haben. In einer Metaanalyse haben Forschende nun einen potenziellen kognitiven Nutzen von die Blut-Hirn-Schranke überwindenden Antihypertonika, die in das Renin-Angiotensin-System (RAS) eingreifen, im Vergleich zu ihren nicht-penetrierenden Gegenstücken gesucht. Dazu analysierten sie 14 Studien aus mit knapp 12.900 Probanden ab einem Alter von 50 Jahren. Die Ergebnisse sind nun im Fachjournal „Hypertension“ der American Heart Association erschienen.

Den Ergebnissen zufolge zeigten die Probanden und Probandinnen, die gehirngängige Antihypertonika einnahmen, über einen Beobachtungszeitraum von bis zu drei Jahren eine bessere Gedächtnisleistung im Vergleich zu denjenigen, die Antihypertonika einnahmen, die die Blut-Hirn-Schranke nicht überwinden. „Die Ergebnisse stellen den bisher stärksten Beweis dar, dass die Einnahme von ACE-Hemmern und Angiotensin-Rezeptor-Blockern, die die Blut-Hirn-Schranke überwinden, in einem Zusammenhang mit einem besseren Gedächtnis stehen. Sie legen nahe, dass Menschen, deren Bluthochdruck behandelt wird, vor dem Nachlassen kognitiver Fähigkeiten geschützt werden können, wenn sie Medikamente einnehmen, die die Blut-Hirn-Schranke überwinden“, sagte Erstautorin Dr. Jean K. Ho von der University of California, Irvine. Tatsächlich gehört ein chronisch erhöhter Blutdruck zu großen Risikofaktoren für eine Demenzerkrankung. (red)

Publikation: https://www.ahajournals.org/doi/10.1161/HYPERTENSIONAHA.121.17049