ÖGK warnt vor Hitzewellen als hohes Gesundheitsrisiko

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Im Vorjahr wurden 2.566 Personen wegen Hitze und Sonnenbelastung medizinisch behandelt. Heuer könnten es deutlich mehr werden.

In Österreich gibt es immer mehr Hitzetage. Im Sommer 2021 wurden bundesweit durchschnittlich 18 Tage mit über 30 Grad Celsius gemessen. In Wien, Graz und Eisenstadt waren es sogar 24. Für heuer melden viele Landeshauptstädte bereits doppelt so viele Hitzetage (über 30 Grad) als im Vergleichszeitraum des Vorjahres. Und für die kommenden Tage kündigt sich die nächste Hitzewelle an. Mit massiven Folgen für die medizinische Versorgung. Im vergangenen Jahr wurden in Österreich 2.566 Menschen wegen Akutfolgen durch Hitze oder intensive Sonneneinstrahlung ärztlich behandelt, berichtete die Österreichische Gesundheitskasse (ÖGK) zu Wochenbeginn. Neun von zehn dieser Patient:innen hatten einen Sonnenstich, also eine Hirnhautentzündung. Die häufigsten Symptome seien starke Kopfschmerzen, Fieber, Erbrechen und Nackensteifigkeit. „Hitzebelastung und -erschöpfung werden oft unterschätzt“, betonte ÖGK-Generaldirektor Bernhard Wurzer. Erkrankungen wie Sonnenstiche, -brände oder -allergien könnten auch langfristige Auswirkungen haben.

Auch der Fonds Gesundes Österreich (FGÖ) hat zuletzt bei der Österreichischen Gesundheitsförderungskonferenz die Folgen der Klimakrise thematisiert. Helmut Hojesky, Abteilungsleiter für Allgemeine Klimapolitik im Umwelt-und Klimaschutzministerium, verwies darauf, dass die WHO in der Klimakrise die größte Bedrohung für die menschliche Gesundheit sieht. Der Umweltmediziner Hans-Peter Hutter betonte, dass es nicht ausreicht, die Bevölkerung in Richtung Klimaschutz zu sensibilisieren und zu entsprechenden Maßnahmen zu motivieren: „Nur wenn es gelingt, positive Auswirkungen rascher für jeden einzelnen kurzfristig spürbar zu machen, hat Klimaschutz eine Chance.“ Notwendig sei „eine entschlossene gesundheitsförderliche Klimapolitik, die entsprechende Rahmenbedingungen schafft“. (rüm)