Patientensicherheit: Neue Forderungen zur Krisenfestigkeit des Systems

Gesundheitsberufe fordern von der Sozialversicherung und von der Politik deutlich mehr Einsatz für die Sicherheit und die Versorgung der Patienten. Anlass ist der Internationale Tag der Patientensicherheit.

Seit 2015 begeht die Österreichische Plattform Patientensicherheit zusammen mit ihren Kooperationspartnern aus Deutschland und der Schweiz jährlich den 17. September als Tag der Patientensicherheit. Im vergangenen Jahr rief die Weltgesundheitsorganisation (WHO) dieses Datum zum jährlichen Welttag der Patientensicherheit aus, der heuer ganz im Zeichen von COVID-19 stand. „Die Österreichische Plattform Patientensicherheit unterstützt alle Maßnahmen, welche die Sicherheit der Patienten, aber auch aller im Gesundheitswesen Mitarbeitenden stärken. In Richtung Bevölkerung ist es uns ein Anliegen, die Gesundheitskompetenz zu stärken und zu informieren“, sagte Brigitte Ettl, Präsidentin der Plattform und Ärztliche Direktorin der Klinik Hietzing in Wien.

In einer Pandemiesituation sei es für die Patienten- und Mitarbeitersicherheit essentiell, dass die handelnden Personen mit qualitativer und quantitativer Schutzausrüstung versorgt sind. Dies müsse unbürokratisch und schnell geschehen – und zwar in allen Settings, betonte Elisabeth Potzmann, Präsidentin des Österreichischer Gesundheits- und Krankenpflegeverband (ÖGKV): „Im Sinne der Patientensicherheit ist es wichtig, dass während einer Pandemie auch die Versorgung des gesamten Krankheitsspektrums sowie Präventionsmaßnahmen aufrecht erhalten bleiben. Die Rahmenbedingungen und Organisation dafür müssen von der Politik geschaffen werden.“

Thomas Szekeres, Präsident der Österreichischen Ärztekammer, betonte, dass Österreichs Ärztinnen und Ärzte seit Beginn der Pandemie und besonders während des Lockdowns Großartiges geleistet haben – auch besonders im Sinne der Patientensicherheit: „Maßnahmen wie die telefonische Krankschreibung und die telefonische Medikamentenverordnung – um nur einige zu nennen – waren entscheidende Beiträge dafür, dass Ordinationen und Ambulanzen geschützt werden konnten und somit nicht zu Umschlagplätzen für das Virus geworden sind. Leider scheint dieser Fokus auf die Patientensicherheit außerhalb der Ärzteschaft wieder etwas in Vergessenheit zu geraten.“ Die telefonische Krankschreibung, die sich hervorragend bewährt habe, hätte zumindest bis Jahresende verlängert werden müssen, fordert Szekeres. (red)

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