Pflegekräftemangel wird zum Risiko für Versorgung

Nicht nur Ärzte fehlen im Gesundheitswesen, sondern auch Pflegekräfte. In Wien ist eine Debatte darüber ausgebrochen, dass im Spitalsverbund bis zu 450 Pflegekräfte fehlen. Nicht nur Ärzte schlagen Alarm.

„Wir benötigen ausreichend Personal, Ärzte wie Pflegepersonal oder Hilfspersonal, um unsere Patienten entsprechend versorgen zu können. Wir dürfen nicht bei den Kranken sparen“, sagten Ärzte in einem Bericht der KRONENZEITUNG. Auch der Präsident der Ärztekammer, Thomas Szekeres, warnt davor, dass Patienten nicht ausreichend behandelt werden können.

Aufgrund von Schwangerschaft, Pensionierungen oder Jobwechsel sind demnach momentan insgesamt rund 450 Dienstposten im Bereich Pflege in den öffentlichen Spitälern Wien nicht besetzt. „Es finden laufend Aufnahmen statt. Im Herbst sogar besonders viele, da zahlreiche Ausbildungswege zu dieser Zeit enden und die Absolventen einen Job suchen“, erklärt eine Sprecherin in der KRONE. Alle Unternehmen müssten künftig in einen noch intensiveren Wettbewerb um Nachwuchskräfte treten müssen. Tatsächlich gibt es entsprechende Meldungen auch aus anderen Bundesländern. Die Folge: Spitäler blocken die Betreuung von Patienten ab, wenn das möglich ist und schicken sie zurück in den niedergelassenen Bereich.

Szekeres fordert, dass „endlich alle Gesundheitsberufe in alle gesundheits- und sozialpolitischen Entscheidungsprozesse miteingebunden gehören.“ Zudem fordert er erneut 300 zusätzliche Kassenärzte sowie 300 zusätzliche Spitalsärzte in der Bundeshauptstadt. (red)