Studie zeigt Überlebensraten bei Herzstillstand in Wien

Forscher der Universitätsklinik für Notfallmedizin der MedUni Wien (AKH) haben Daten von Patienten mit Herzstillstand analysiert und verglichen, ob es einen Unterschied macht, ob Patienten am Tag oder in der Nacht betroffen sind.

Ob man in einer Stadt wie Wien mit funktionierender Rettungskette tagsüber oder nachts einen Herz-Kreislauf-Stillstand erleidet, hat offenbar keinen signifikanten Einfluss auf die Überlebensraten. Das fand eine Forschungsgruppe von der Universitätsklinik für Notfallmedizin der MedUni Wien (AKH) heraus. Die Wissenschafter um Christoph Schriefl und Thomas Uray analysierten Datenmaterial von 1.811 Patienten aus den Jahren 2013 bis 2015, die in Wien einen Herz-Kreislauf-Stillstand erlitten hatten. Die Studie wurde nun im Journal „Resuscitation“ veröffentlicht.

Die Überlebensrate ohne nachfolgende Einschränkung beträgt demnach in der Bundeshauptstadt zwölf Prozent. Das Ziel der Studie war es, zu untersuchen, ob die Tageszeit oder der Wochentag beziehungsweise das Wochenende Auswirkungen auf die Überlebensrate haben, und ob es Qualitätsunterschiede in den Reanimationsmaßnahmen gebe. Die Daten stammen aus dem Vienna Cardiac Arrest Registry (VICAR), einem speziellen Register zur Erfassung präklinischer Maßnahmen bei Herz-Kreislaufstillstand, sowie zur Qualitätssicherung der erweiterten Wiederbelebungsmaßnahmen in Wien. Das Projekt lief in Kooperation mit der Wiener Berufsrettung.

Entgegen möglicher Erwartungen und entgegen der Ergebnisse mehrerer internationaler Studien, dass die Nachtzeit einen negativen Einfluss auf die Überlebenschancen nach einem Monat haben könnte, zeigten sich im Wiener Studienergebnis keine signifikanten Unterschiede zwischen Tag und Nacht. Zudem stellte sich heraus, dass viele Menschen unabhängig von der Tageszeit bereits Reanimationsmaßnahmen durch Ersthelfer erfahren hatten, bevor der Rettungsdienst eintraf. Bei den für die Studie untersuchten Fällen wurden 58 Prozent der Herz-Kreislauf-Stillstände von anderen Menschen beobachtet, in 57 Prozent waren bereits vor dem Eintreffen der Rettung Wiederbelebungsmaßnahmen gesetzt worden. (red)