Test für elektronischen Impfpass startet – das meinen die Ärzte

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Ab Herbst wird in Österreich der elektronische Impfpass getestet. Das Pilotprojekt startet in den Bundesländern Wien, Niederösterreich und der Steiermark und soll dann rascher als geplant, nämlich noch heuer, auf ganz Österreich ausgedehnt werden.

Der bisherige Impfpass aus Papier soll künftig vom e-Impfpass ersetzt werden. Der Papierpass sei häufig unvollständig, argumentieren die Befürworter. Auch soll so eine Datengrundlage geschaffen werden, mit der Impflücken in der Bevölkerung leichter entdeckt werden, die Durchimpfungsrate soll damit verbessert werden. „Patienten wissen oft nicht, welche Impfungen sie haben und wann sie ihren Impfungen auffrischen müssen“, erklärt Peter Lehner, stellvertretender Vorsitzender im Dachverband der Sozialversicherungsträger. Zudem würde man Wissen über die Durchimpfungsrate in der Bevölkerung gewinnen. Wegen der Coronapandemie soll die österreichweite Ausrollung schneller vorgenommen werden. Ab November sollen alle Ärzte angeschlossen werden. Die Pilotphase soll ein Jahr dauern und der Pass dann endgültig österreichweit eingeführt sein.

„Wir stehen dem elektronischen Impfpass offen gegenüber, aber nur wenn das Handling des e-Impfpasses zu einer administrativen Zeitersparnis im Arbeitsalltag führt“, signalisiert Johannes Steinhart, Vizepräsident der österreichischen Ärztekammer und Bundeskurienobmann der niedergelassenen Ärzte, vorsichtige Zustimmung via soziale Medien. Die  Apothekerkammer begrüßt in einer Stellungnahme die Pläne. Ulrike Mursch-Edlmayr, Präsidentin der Österreichischen Apothekerkammer sieht darin einen wichtigen Schritt in der Weiterentwicklung des heimischen Gesundheitswesens: „Mit dem elektronischen Impfpass bekommen die Menschen einen vollständigen Überblick über ihre Impfungen. Das Wissen über den eigenen Impfstatus kann die Durchimpfungsrate erhöhen und bringt damit die Prävention voran.“ Impfberatung gehört zu den wichtigsten Leistungen der Apotheker in Österreich. Diese Impfberatung durch die Arzneimittelexpertinnen und -experten werde durch den e-Impfpass erleichtert. (red/APA)