© Austrian Health Forum/Klaus Ranger KI erobert das Gesundheitssystem und eröffnet Chancen und Risken, die rasches Handeln erfordern. Fehlinformationen nehmen zu, hieß es bei einer Veranstaltung.
Im Vorfeld des Austrian Health Forum (AHF), das dieser Tage in Bad Hofgastein stattgefunden hat, wurden erste Ergebnisse einer groß angelegten Umfrage zum heimischen Gesundheitssystem präsentiert. Durchgeführt wurde die aktuelle Umfrage, bei der 1000 Österreicher:innen ab 16 Jahren online befragt wurden, im September durch Demox Research. Dabei gaben 62 % der Befragten an, dass sie selbst Künstliche Intelligenz (KI) bei Gesundheitsfragen nutzen würden. 11 % tun dies sogar „sehr häufig“. 60 % der Befragten glauben, dass die Rolle der Künstlichen Intelligenz vor allem bei der „Erst-Konsultation in gesundheitlichen Fragen“ steigen werde. Korrespondierend zu diesen Ergebnissen orten 62 % der Befragten Vorteile durch die KI-Nutzung nicht nur auf individueller Ebene, sondern auch insgesamt im heimischen Gesundheitssystem.
Der Molekularbiologe und Science Buster Martin Moder warnte in diesem Zusammenhang bei der Veranstaltung vor Falschinformationen in Soziale Medien und KI-generierten Informationen zum Thema Gesundheit. Sie würden Menschen oft in die Irre leiten und seien gesundheitsgefährdend. „Chatbots loben die Leute für die dümmsten Ideen, das kann tatsächlich medizinisch problematisch werden“, sagte Moder – und zitierte zur Illustration eine Antwort von ChatGPT auf eine entsprechende Frage: „Toll, dass Du einen Kaktus umarmen willst.“
Insgesamt stehen die Befragten der Zukunft des österreichischen Gesundheitssystems skeptisch gegenüber: Fast ein Viertel der Befragten (24 %) glaubt, dass „gute und leistbare medizinische Versorgung nicht mehr sicher sein wird“. Im Rahmen der Umfrage wurde auch erhoben, welche positiven Entwicklungen sich die Menschen in Österreich erwarten: Zu den meistgenannten Punkten zählten „kürzere Wartezeiten und schneller Zugang“ sowie „mehr (Kassen-)Ärzte und Bekämpfung des Ärztemangels“.
Einen kleinen Lichtblick brachte die Umfrage allerdings auch, denn die aktuelle Zufriedenheit mit dem Gesundheitssystem scheint in den vergangenen Monaten wieder gestiegen zu sein: Im September 2025 waren 62 % der Befragten sehr oder eher zufrieden, bei der Vergleichsstudie im Mai 2025 aber nur 52 %. Gleichzeitig ging der Anteil der Unzufriedenen von 43 % auf 31 % zurück. Damit hat die Zufriedenheit wieder in etwa das Niveau von 2022 erreicht, das allerdings schon deutlich niedriger war als in den Jahren 2019 bis 2021. (rüm)