Vor dem Schulstart zur ärztlichen Augenuntersuchung

(c) klimkin/Pixabay

Schnelltests zur Brillenbestimmung bei Kindern sind oft nicht ausreichend, warnen Augenärzt:innen. Gerade vor der Einschulung sei eine Augenuntersuchung wichtig.

Der Schulbeginn naht und besonders Tafelklässler sollten spätestens jetzt ihre Augen auf mögliche Sehschwächen kontrollieren lassen, denn gutes Sehen ist eine wichtige Basis für eine erfolgreiche Schullaufbahn, sagt Sarah Moussa, Augenärztin aus Salzburg und Referentin für Öffentlichkeitsarbeit der wissenschaftlichen Gesellschaft der österreichischen Augenärzt:innen (ÖOG). Falls erstmals eine Brille erforderlich sein sollte, sollte diese unbedingt ärztlich verordnet werden und die Erstanpassung nicht nur nach einem Schnelltest beim Optiker erfolgen: „Nur in der augenärztlichen Ordination können besonders bei Kindern die korrekten Dioptrien festgestellt werden bzw. andere Erkrankungen des Auges ausgeschlossen werden.“

Denn meist können nur durch das „Weitstellung der Pupillen“, also nach Eintropfen der Augen, die korrekten Dioptrien bei Kindern festgestellt werden. Zusätzlich kann dann der Augenhintergrund genau betrachtet werden, um andere Erkrankungen erkennen zu können. Geschieht dies nicht, können die Kinder Fehlsichtigkeiten oft erstaunlich gut kompensieren. Hat ein Kind zum Beispiel eine versteckte Weitsichtigkeit, kann es diese Fehlsichtigkeit beim Test ohne Weittropfen durch Anstrengung der Augenmuskeln kompensieren. Damit wird dann die Fehlsichtigkeit nicht erkannt oder falsch eingeschätzt. Das macht sich aber dann oft langfristig durch Konzentrationsschwierigkeiten oder Kopfschmerzen bemerkbar. Die häufigsten Fehlsichtigkeiten sind die Kurzsichtigkeit (Myopie), die Weitsichtigkeit (Hyperopie) und die Stabsichtigkeit (Astigmatismus oder Hornhautverkrümmung). „Kinderbrillen sind zudem nicht nur Sehhilfe, sondern auch Therapie. Deshalb muss der Augenarzt oder die Augenärztin ihre Wirkung auch regelmäßig überprüfen. Der Optiker ist selbstverständlich ein sehr wichtiger Partner für die Wahl der kindgerechten Brillengläser und -fassungen, daher ist eine gute Abstimmung zwischen Augenarzt und Optiker sehr wichtig,“ betont Moussa. (red)