Vorschau: Höhepunkte der nächsten Woche im Gesundheitswesen

(c) pixabay

Am Sonntag schon wissen, was ab Montag passieren wird: mit dem RELATUS-MED-Terminüberblick. Jeden Sonntag wirft die Redaktion einen Blick auf die kommende Woche.

Das Corona-Virus beschäftigt auch kommende Woche das heimische Gesundheitswesen. Bereits am Montag wird der Einsatzstab im Innenministerium samt Vertretern aller betroffenen Ministerien und der Bundesländer erneut zusammenkommen. Dabei wird vor allem auch die Lage in Italien analysiert. Die beiden anderen zentralen Themen der kommenden Woche werden der Kollektivvertragskonflikt im Bereich der privaten Sozial- und Gesundheitsberufe sowie die wirtschaftliche Situation der Krankenkassen sein. Vor diesem Hintergrund stellt die Bundeskurie niedergelassene Ärzte in der Ärztekammer ihren neuen und überarbeiteten Honorarkatalog für alle Fächer vor. Damit habe die ÖGK eine solide und belastbare Grundlage, und es kann verhandelt werden, sagt Ärztekammer-Vizepräsident Johannes Steinhart: „Politik und Kassen werden endlich akzeptieren müssen, dass die Bürger ein Recht auf bestmögliche Versorgung haben und dass der Staat dafür mehr Geld investieren muss.“

Ähnlich argumentiert auch die Gewerkschaft im Hinblick auf die Gehaltsverhandlungen im Pflegebereich: Nachdem in den Kollektivvertragsverhandlungen für die Sozialwirtschaft Österreich weiterhin keine Lösung in Sicht ist, wird kommende Woche gestreikt. Die Gewerkschaft, die von ihrer Forderung nach einer Arbeitszeitverkürzung auf 35 Stunden pro Woche nicht abweicht, kündigte für Mittwoch und Donnerstag ausgedehnte Warnstreiks an. Auch die Caritas wird sich mit Protestkundgebungen anschließen. Die 15.000 Beschäftigten im Caritas-KV, der sich am Kollektivvertrag der Sozialwirtschaft orientiert, fordern ebenfalls die 35-Stunden-Woche.

Bereits am Dienstag informiert das neu gegründete und unabhängige Austrian Institute of Health Technology Assessment (AIHTA) über seine Ziele und Visionen. Das AIHTA ist verantwortlich für wissenschaftliche Daten und Evaluationen von medizinischen Interventionen (Arzneimitteln, chirurgischen Verfahren, Großtechnologien wie Strahlengeräten), die dem österreichischen Gesundheitswesen als Entscheidungshilfen dienen. Dabei steht der effiziente und angemessene Ressourceneinsatz im Gesundheitswesen im Fokus der Tätigkeit des 18-köpfigen Teams des Instituts. Es wird am 1. März seine Arbeit aufnehmen.

Am Donnerstag widmet sich eine Podiumsdiskussion dem Thema „Seltene Erkrankungen“, deren Welttag am Samstag (29.2.) stattfindet. Dabei wird auch das Buch „Seltene Erkrankungen – Aspekte aus Ethik und Praxis“ präsentiert, das von Christiane Druml, Direktorin des Josephinums der Meduni Wien und Vize-Direktorin des Ludwig Boltzmann Instituts für „Rare and Undiagnosed Diseases“ (LBI-RUD), gemeinsam mit dem Politikwissenschafter Paul Just verfasst wurde. Eine Krankheit gilt als selten, wenn nicht mehr als eine von 2.000 Personen betroffen ist. Allerdings gibt es fast 8.000 verschiedene seltene Krankheiten, somit sind allein in Österreich rund 400.000 Menschen betroffen. (rüm)