Wenn der nächste Atemzug zum Kraftakt wird

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Am Montag (5. Mai) ist Welttag Lungenhochdruck (Pulmonale Hypertonie – PH). Durch unspezifische und äußerlich oft nicht sichtbare Symptome ist PH schwer zu erkennen.

Pulmonale Hypertonie (PH), auch bekannt als Lungenhochdruck, ist eine fortschreitende und lebensbedrohliche Erkrankung, die Menschen jeden Alters treffen kann – auch Kinder. Unbehandelt führt sie unweigerlich zu einer Überlastung des Herzens und endet oft in Herzversagen. Der Verein PH Austria – Initiative Lungenhochdruck nutzt den Welt-Lungenhochdruck-Tag am 5. Mai, um auf die dramatischen Auswirkungen dieser Krankheit, insbesondere bei jungen Betroffenen, aufmerksam zu machen.

„Gesunde Kinder haben viele Träume, kranke Kinder nur einen“, bringt es Unterstützer Klaus Eberhartinger auf den Punkt. Für betroffene Kinder bedeutet Lungenhochdruck massive Einschränkungen im Alltag: kein Sport, kein Toben, oft nicht einmal ein Schulbesuch ohne gesundheitliches Risiko. „Ich war noch nie in meinem Leben schwimmen“, berichtet Maleen Fischer, die bereits im Kleinkindalter die Diagnose erhielt. Heute ist sie 30 – ein Alter, das ihr früher kaum jemand zugetraut hätte. Die Behandlungsmöglichkeiten haben sich in den vergangenen Jahren zwar deutlich verbessert. Dennoch wird die Erkrankung häufig nicht rechtzeitig diagnostiziert.

Durch unspezifische und äußerlich oft nicht sichtbare Symptome ist Lungenhochdruck schwer zu erkennen. Müdigkeit, Kurzatmigkeit und Kreislaufprobleme werden bei Kindern häufig fehlinterpretiert. Bis zur richtigen Diagnose vergehen im Schnitt über zwei Jahre – wertvolle Zeit, in der die Krankheit unbemerkt fortschreiten kann. „Wir kämpfen für eine raschere, standardisierte Diagnostik und einen Zugang zu spezialisierter Therapie – unabhängig vom Wohnort“, betont Gerald Fischer, Obmann der PH Austria. Um das öffentliche Bewusstsein zu stärken, erstrahlt das Ars Electronica Center in Linz anlässlich des Welt-Lungenhochdruck-Tages in den Vereinsfarben. Auch das Wiener Riesenrad soll – wie bereits in den Vorjahren – als weithin sichtbares Zeichen blau beleuchtet werden. Blau symbolisiert dabei die typischen blauen Lippen von PH-Betroffenen infolge von Sauerstoffmangel im Blut.

Dank intensiver Forschung stehen heute erstmals vielversprechende Therapien zur Verfügung. PH Austria setzt sich mit Nachdruck dafür ein, dass diese innovativen Behandlungsansätze künftig auch rasch erstattet und damit für Betroffene zugänglich gemacht werden. „Jede neue Therapieoption bedeutet ein Stück mehr Lebensqualität und Hoffnung – vorausgesetzt, sie ist für alle erreichbar“, betont Fischer. „Wichtig ist auch ein rascherer Zugang zu Diagnose und Therapiezentren, eine faire und bundesweit einheitliche Vergabe von Sozialleistungen. Vor allem fordern wir auch, dass Patient:innenvertretungen endlich systematisch in Entscheidungen eingebunden werden. Lungenhochdruck darf nicht länger übersehen werden“, schließt der Obmann des gemeinnützigen Vereins, der nebst starker Interessensvertretung auch zahlreiche nützliche Services für Betroffene anbietet. (red)