„Zweite Welle“: Niedergelassene Ärzte werden jetzt stark aufgewertet

(c) Meduni Graz

In der schwierigen Phase im Herbst sollen niedergelassene Ärzte eine besonders wichtige Funktion einnehmen, betonte Gesundheitsminister Anschober. Am Mittwoch soll dazu eine gesetzliche Änderung fixiert werden.

Der Nationalrat wird am Mittwoch mit einer Novelle des ASVG zwei zentrale Schritte fixieren, die eine verstärkte Rolle von niedergelassenen Ärzten in der kommenden Corona-Phase der nächsten Monate festgelegt: Ärzte werden Corona Tests durchführen können und damit die medizinische Hotline 1450 entlasten. Die Finanzierung wird durch die Bundesregierung sichergestellt. Abgewickelt werden soll das durch die Österreichische Gesundheitskasse. Die Ärzte erhalten dafür auch ausreichend Schutzausrüstung.

Patienten mit Symptomen können damit künftig neben einem Test über 1450 dies auch direkt über niedergelassene Ärzte bekommen, sofern diese das anbieten. Wichtig ist, dass jeweils von Patienten ein Termin beim niedergelassenen Arzt telefonisch ausgemacht wird, um Ansteckungen in Ordinationen zu vermeiden. Nach wie vor gilt: Anrufen zuerst! Es wird weiterhin Tests über 1450 und andere Systeme, wie zum Bespiel Drive-ins und Teststraßen geben. Das Testsystem müsse für den weiteren Verlauf der Pandemie auf breitere Beine gestellt werden, sagt Anschober.

Die Ärztekammer befürwortet die geplanten Corona-Tests in Arztpraxen, die am Mittwoch vom Nationalrat beschlossen werden sollen. Vizepräsident Johannes Steinhart beharrte am Dienstag am Rande einer Pressekonferenz allerdings auf der Freiwilligkeit für die Ärzte, die auch im Gesetz vorgesehen ist. Außerdem betonte Steinhart, dass man auf die Hygienemaßnahmen und auf die bauliche Situation der Praxen achten müsse. Der Vizepräsident legt besonderen Wert darauf, dass die Infektionsgefahr für die Patienten und die Ärzte minimiert werden müsse. Und er verweist darauf, dass man zwischen Ballungszentren und dem ländlichen Raum unterscheiden müsse. So könnte die bauliche Situation in Städten wie Wien für manche Praxen ein Problem darstellen. Deshalb kann sich Steinhart hier die Schaffung von Zentren mit der Aufstellung von Containern vorstellen. (red)

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