Antidepressiva: Nebenwirkungen sehr unterschiedlich

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Britische Forschende stellten im Zuge einer Studie fest, dass sich die Nebenwirkungen von Antidepressiva sehr unterscheiden. Sie treten daher dafür ein, die Therapie stärker zu personalisieren.  

Die Daten von 58.534 Patient:innen, die Antidepressiva nahmen, haben britische Forscher:innen im Zuge einer Metaanalyse für eine Studie untersucht. Sie fanden heraus, dass die Antidepressiva zwar gut gegen die bestehenden psychischen Erkrankungen helfen, aber Nebenwirkungen auf die physische Gesundheit haben, die sich stark unterscheiden. Die Studienautor:innen vom Institut für Psychiatrie, Psychologie und Neurowissenschaften am King´s College in London treten daher dafür ein, die Therapie bei psychischen Erkrankungen stärker zu personalisieren und dabei den physischen Gesundheitszustand und die Präferenzen der Erkrankten zu beachten.   

Konkret geprüft wurden Veränderungen beim Gewicht, bei der Herzfrequenz, dem Blutdruck, dem Blutzucker und dem Cholesterinspiegel. Menschen, die Antidepressiva mit dem Wirkstoff Agomelatin nahmen, verloren binnen acht Wochen Behandlungsdauer durchschnittlich 2,5 Kilogramm an Gewicht, während der Wirkstoff Maprotilin zu einer mittleren Gewichtszunahme von 1,8 Kilogramm führte. Nortriptylin erhöhte die Herzfrequenz um 14 Schläge pro Minute, Fluvoxamin senkte sie um 8,2 Schläge. Der Wirkstoff Amitriptylin ließ den Blutdruck ansteigen, Nortriptylin ließ ihn sinken. Die Substanzen Desvenlafaxin und Venlafaxin führten zu einem höheren Gesamtcholesterinspiegel. Ob die Nebenwirkungen der Antidepressiva länger als zwei Monate anhalten, wurde nicht analysiert. (sst/APA) 

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