© Ninenii – Stock.adobe.com Nach mehreren Verhandlungsrunden konnte bei den Kollektivverträgen 2026 für angestellte Pharmazeut:innen sowie für PKA und Apothekenhilfspersonal eine Einigung erzielt werden. RELATUS kennt die Details.
Nach mehreren, teils schwierigen Verhandlungsrunden haben sich der Österreichische Apothekerverband und der Verband Angestellter Apothekerinnen und Apotheker Österreichs (VAAÖ) vor dem Jahreswechsel doch noch auf einen neuen Kollektivvertrag für angestellte Pharmazeut:innen geeinigt, teilen die Gewerkschaften GPA, vida und der VAAÖ mit. Zudem davon wurde auch der Kollektivvertrag für PKA, PKA-Lehrlinge und Apothekenhilfskräfte neu abgeschlossen.
Der Abschluss bei den Pharmazeut:innen gilt für 16 Monate (statt bisher 12) und läuft bis 30. April 2027. Grundlage der Verhandlungen war eine rollierende Inflation von 3,0 Prozent im Betrachtungszeitraum von Oktober 2024 bis September 2025. Der 16-monatige Abschluss bedeutet für den Österreichischen Apothekerverband eine höhere Planungssicherheit für die Betriebe. Zudem ermögliche die Verschiebung des Betrachtungszeitraums eine stärkere Orientierung an bereits vorliegenden Wirtschaftsdaten früherer Perioden.
Der VAAÖ bezeichnet den Abschluss als einen „Abschluss mit Augenmaß“. Aus Sicht des Verbands decke die Gehaltserhöhung rund 85 Prozent der Teuerung ab. Ziel sei es gewesen, sowohl Einkommensanpassungen zu ermöglichen als auch Arbeitsplätze in wirtschaftlich angespannten Betrieben abzusichern. Beide Seiten betonen, dass die nächste Verhandlungsrunde im ersten Quartal 2027 starten soll. Künftige Gehaltsanpassungen sollen dann ab Mai 2027 und nicht mehr – wie bisher – ab Jänner wirksam werden.
Aus Sicht der GPA stellt der Abschluss einen tragfähigen Kompromiss dar: GPA-Bundesgeschäftsführer Mario Ferrari: „Die wirtschaftliche Ausgangssituation war für beide Seiten schwierig. Die Beschäftigten leiden ebenso wie die Unternehmen unter der anhaltenden Teuerung. Umso wichtiger ist es, dass wir mit dem erzielten Abschluss einen verantwortungsvollen Kompromiss sowie schnelle Planbarkeit und Sicherheit für beide Seiten erzielen konnten.“ Ein zentrales Anliegen sei zudem die langfristige Attraktivierung des Berufs: „Besonders zentral ist es für uns, dass sich beide Seiten zu einer Attraktivierung des Berufs bekennen. Ziel ist es, sowohl die Arbeitsbedingungen für Beschäftigte in Apotheken zu verbessern als auch die Konkurrenzfähigkeit am Arbeitsmarkt langfristig sicherzustellen.“ Der Österreichische Apothekerverband verweist seinerseits auf die wirtschaftliche Situation der Apothekenbetriebe und die gewählte Staffelung. Corinna Prinz-Stremitzer, KV-Chefverhandlerin des Verbands, hält fest: Der Kollektivvertrag sehe eine soziale Staffelung vor, „die den unteren Einkommensgruppen stärkere Gehaltszuwächse ermöglicht“. Insgesamt seien die Erhöhungen für PKAs, PKA-Lehrlinge und Apothekenhilfspersonal auf einem Niveau, „das für die Betriebe verkraftbar ist“, so der Apothekerverband.
Konkret wurden folgende Anpassungen vereinbart: