Apotheken machen Druck: Jetzt impfen auch Pharmazeuten in Südtirol

Gerhard Kobinger (c) ÖVIH/APA-Fotoservice/Hörmandinger

Die Apothekerkammer bringt sich erneut für Impfungen ins Gespräch und schlägt die Schaffung einer Modellregion vor. Es gäbe bereits 1.500 speziell ausgebildete Apothekerinnen und Apotheker in Österreich.

Seit Dienstag dürfen Apothekerinnen und Apotheker in Südtirol gegen Covid-19 impfen. Mit diesem niederschwelligen Angebot hofft die Provinzregierung in Bozen, die letzten noch nicht immunisierten Menschen für die Impfung zu mobilisieren. Österreichs Apotheker nehmen die Entwicklung zum Anlass, ihr Impf-Angebot an die Bundesregierung zu erneuern. „Der dritte Durchgang zur Covid-19-Immunisierung hat begonnen. Das Impfen in der Apotheke ist der bei weitem effektivste Weg, die Durchimpfungsrate zu erhöhen. Apothekerinnen und Apotheker stehen bereit. Wir können hier einen immens wichtigen Beitrag leisten und den in Österreich niederschwelligsten Zugang zum Impfen ermöglichen. Die Entwicklungen in vielen Nachbarländern zeigen: Jetzt ist der richtige Zeitpunkt, der Bevölkerung auch die Impfung in der Apotheke anzubieten“, sagt Gerhard Kobinger, Präsidiumsmitglied der Österreichischen Apothekerkammer.

Als ersten Schritt schlägt die Standesvertretung die Schaffung einer Modellregion zum Impfen in der Apotheke vor. Dies sei international üblich und ein erfolgreicher Weg, denn es erlaube die genaue Evaluierung erster Erfahrungen. Die Voraussetzungen für eine effiziente Unterstützung der Ärzteschaft bei der Corona-Impfung, besonders bei den anstehenden Booster-Impfungen, sind jedenfalls gegeben: „1.500 Apothekerinnen und Apotheker in Österreich haben die nach internationalem Vorbild entwickelte Fortbildung absolviert, um möglichst viele Menschen zu impfen, sobald die Politik die Impferlaubnis entsprechend ausweitet. Je vielfältiger das Impfangebot, desto höher sind die Durchimpfungsraten in der Bevölkerung. Das zeigen zahlreiche europäische Länder, in denen das Impfen in den Apotheken bereits gelebte Praxis ist. Dazu zählen neben Italien auch Frankreich, Großbritannien und die Schweiz“, betont Susanne Ergott-Badawi, ebenfalls Präsidiumsmitglied der Apothekerkammer. (red)