Apotheker geben Startschuss für Medikationsanalyse

Im Rahmen einer Auftaktveranstaltung mit allen Projektpartnern und Apotheken wurde jetzt ein breit angelegtes Pilotprojekt in Wien offiziell gestartet.

Es ist soweit: Die Medikationsanalyse als Apotheken-Dienstleistung ist auf den Weg gebracht. Ziel einer nun gestarteten wissenschaftlichen Studie ist es, die gesundheitlichen Vorteile einer strukturierten Medikationsanalyse durch Apotheker:innen für von Polypharmazie betroffene Menschen und das ökonomische Einsparpotenzial für das Gesundheitssystem in der Praxis systematisch zu erheben, dokumentieren und auszuwerten, betonten die anwesenden Präsidiumsmitglieder der Apothekerkammer, Ulrike Mursch-Edlmayr, Raimund Podroschko und Susanne Ergott-Badawi. Der „beharrliche, jahrelange Einsatz“ der Apothekerkammer für die Etablierung dieser Apotheken-Dienstleistung habe sich gelohnt, das Pilotprojekt markiere einen wichtigen Meilenstein, lautete der einhellige Tenor. Nun gelte es im Rahmen der Studie unter Beweis zu stellen, dass die Medikationsanalyse einen erheblichen Mehrwert bietet.

An der randomisierten und kontrollierten Pilotstudie, die von der Apothekerkammer in Kooperation mit der Medizinischen Universität Wien und dem Dachverband der Sozialversicherungsträger durchgeführt wird, nehmen zehn Wiener Apotheken mit insgesamt rund 200 Patient:innen teil. Alle Teilnehmenden sind von Polypharmazie betroffen und nehmen acht oder mehr Medikamente ein. Im Rahmen von persönlichen Gesprächsterminen in der Apotheke werden die Medikation und das Wohlbefinden der Teilnehmenden systematisch und anhand eindeutig festgelegter Kriterien erfasst. Eine von einer pharmazeutischen Expert:innengruppe entwickelte Software unterstützt und strukturiert das Patientengespräch. Wissenschaftlich begleitet wird das Projekt durch Christian Schörgenhofer vom Institut für Klinische Pharmakologie an der Medizinischen Universität Wien. Die Ergebnisse des Pilotprojektes werden voraussichtlich Mitte 2024 vorliegen. Das Pilotprojekt wird gefördert aus den Mitteln „Gemeinsame Gesundheitsziele aus dem Rahmen-Pharmavertrag, eine Kooperation von österreichischer Pharmawirtschaft und Sozialversicherung“. (rüm)