Appell an Eigenverantwortung der Bevölkerung wegen Corona

© Arno Melicharek/BKA

Die Bundesregierung und die Sozialpartner appellieren nach einem Spitzengespräch an die Bevölkerung, die steigenden Corona-Zahlen ernst zu nehmen und Schutzmaßnahmen einzuhalten.

„Was wir erleben, ist der Beginn der zweiten Welle“, warnte Bundeskanzler Sebastian Kurz (ÖVP) erneut. Das sei keine rhetorische Formel, sondern die Realität. Er wundere sich, dass so viele das noch nicht sehen. Daher sei es dringend nötig, dass die von der Bundesregierung verordneten Maßnahmen auch eingehalten werden – zum Schutz auch der älteren Menschen und der Risikogruppen. Ziel sei es, einen zweiten Lockdown zu verhindern. Die Messlatte, ob es zu einem zweiten Lockdown kommen könnte, sei die Situation in den Spitälern. Zwar seien die Belegungszahlen noch sehr niedrig, das dürfe aber nicht überraschen, da es immer einige Zeit brauche, bis sich die Infektionen in Krankenhausaufenthalten niederschlagen.

Die Sozialpartner, Arbeiterkammer-Präsidentin Renate Anderl, ÖGB-Chef Wolfgang Katzian und WKÖ-Präsident Harald Mahrer, forderten ebenfalls die Eigenverantwortung der Menschen in Österreich ein – und wollen rasch die Rahmenbedingungen definieren, unter denen die Maßnahmen in den Betrieben umgesetzt werden können. Mahrer sagte: „Der Weg von der Hirnlosigkeit Weniger zur Arbeitslosigkeit Vieler ist ein kurzer.“ Anderl forderte klarere Regelungen etwa zum Homeoffice, zusätzlich müsse man aber auch die schützen, die nicht ins Homeoffice gehen können, ergänzte Katzian und forderte einmal mehr eine Pause für Maskenträger. „Schau auf dich, schau auf mich“, gelte noch immer, erinnerte Kogler.

Anbetracht der steigenden Fallzahlen der vergangenen Tage sei die detaillierte Analyse der aktuellen Ereignisse unbedingt notwendig, betonte Daniela Schmid, die Sprecherin der Corona-Kommission: „Die Ampel ist notwendiger denn je!“ „Vorrangiges Ziel ist, die Ausbreitung von SARS-CoV-2 unter Kontrolle zu bringen und mit österreichweiten Maßnahmen die Bevölkerung zu schützen“, unterstrich die Sprecherin, die auch Leiterin der Abteilung Infektionsepidemiologie der AGES ist. (red/APA)

  • 12345