Auch Pfizer-Impfstoff geht jetzt in Phase-III-Studie

Das Mainzer Biopharma-Unternehmen Biontech und sein US-Partner Pfizer haben mit den entscheidenden Tests zu einem ihrer Impfstoff-Kandidaten begonnen. Mit der klinischen Studie der Phase II/III soll unter anderem gezeigt werden, ob der Wirkstoff „BNT162b2“ tatsächlich vor einer Infektion mit SARS-CoV-2 schützt.

„Heute starten wir unsere globale Studie, die bis zu 30.000 Teilnehmer umfassen wird“, sagte Biontech-Vorstandschef Ugur Sahin am Dienstag laut Agenturberichten. Die Tests von Biontech und Pfizer sollen an Probanden im Alter zwischen 18 und 85 Jahren in 120 Studienzentren weltweit durchgeführt werden, unter anderem in Deutschland, wie Biontech am Dienstag in Mainz mitteilte. Bei Erfolg der Studie wollen Pfizer und Biontech nach eigenen Angaben bereits im Oktober 2020 das Zulassungsverfahren beantragen und im Falle einer Genehmigung bis Ende des Jahres bis zu 100 Millionen Impfstoffdosen herstellen, bis Ende 2021 könnten es dann mehr als 1,3 Milliarden Impfstoffdosen sein.

In einem ähnlich fortgeschrittenen Stadium der Erprobung sind laut einer Übersicht der WHO derzeit nur vier weitere Projekte. Erst am Montag hatte der US-Hersteller Moderna den Start seiner Phase III-Studie verkündet. Erste Ergebnisse werden möglicherweise im November vorliegen. Bisher konnte für mehrere Impfstoff-Kandidaten nachgewiesen werden, dass sie die Immunantwort ankurbeln. Der Nachweis, dass eines der Mittel wirklich schützt, steht aber noch aus. Die bisherigen Ergebnisse von Tests an rund 120 Probanden bei Studien der Phase I/II-Studien hätten für BNT162b2 ein „vorteilhaftes Gesamtverträglichkeitsprofil“ ergeben, erklärten Biontech und Pfizer. So seien Nebenwirkungen wie Fieber, Müdigkeit und Schüttelfrost „nur leicht bis moderat ausgeprägt“ gewesen und nur ein bis zwei Tage lang aufgetreten.

Sowohl bei dem Kandidaten von Biotech/Pfizer als auch bei dem Mittel des US-Herstellers Moderna handelt es sich um einen sogenannten RNA-Impfstoff, der genetische Informationen des Erregers enthält. Die Körperzellen der geimpften Probanden sollen mit ihrer Hilfe Oberflächenproteine des Coronavirus herstellen – gegen die schließlich das Immunsystem Abwehrfähigkeiten entwickelt. Allerdings ist bisher kein genbasierter Impfstoff für Menschen zugelassen. Erste Ergebnisse werden möglicherweise im November vorliegen. Bisher konnte für mehrere Impfstoff-Kandidaten nachgewiesen werden, dass sie die Immunantwort ankurbeln. Der Nachweis, dass eines der Mittel wirklich schützt, steht aber noch aus.

Mehr zum Thema:

AstraZeneca: Corona-Impfstoff bis Jahresende auf dem Markt

SARS-CoV-2 – Soweit ist die Suche nach dem Corona-Impfstoff bereits