China weitet Programm zum Großeinkauf von Medikamenten aus

Der globale Druck auf Medikamente dürfte steigen: China will ein Pilotprogramm zum Großeinkauf von Arzneimitteln auf fast das ganze Land ausweiten. Damit sollen die Preise gedrückt werden.

Mehrere Städte schlossen sich beim Pilotprogramm in einem Tenderverfahren zusammen, um 25 verschiedene Medikamentenarten zu kaufen, was bei einigen Arzneien zu Preisrückgängen von mehr als 90 Prozent führte, wie die staatliche Nachrichtenagentur Xinhua berichtete. Das Programm soll nun auf 25 Provinzen und Regionen ausgeweitet werden, die ein Bündnis beim Einkauf der Medikamente bilden sollen.

Zu den Arzneien gehören auch Medikamente mit Milliardenumsätzen, die keinen Patentschutz mehr haben und von denen es Kopien von chinesischen Pharmafirmen gibt. Dazu zählen etwa die Krebsmittel Pemetrexed des US-Konzerns Eli Lilly sowie Gleevec von Novartis. Bei den Ausschreibungen für diese beiden Arzneien im Pilotprogramm im vergangenen Jahr setzten sich Generika von chinesischen Anbietern durch. Regierungsangaben zufolge haben Eli Lilly und Novartis daraufhin Preisnachlässe von rund 30 Prozent in einigen Provinzen angeboten. Die Ausweitung des Pilotprojekts könnte nach Einschätzung von Analysten nun zu noch größerem Preisdruck auf die Pharmakonzerne führen. China ist der weltweit zweitgrößte Pharmamarkt nach den USA. (APA)