Debatte über Lieferprobleme bei Medikamenten durch Corona-Virus

Symbolbild (c) Pharmig/APA-Fotoservice/Rastegar

Wegen des Coronavirus könnte es zu neuen Lieferschwierigkeiten bei Medikamenten kommen, fürchtet der deutsche Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU). Österreichs Pharmaindustrie sieht derzeit hingegen keine Probleme.

Wegen eines Produktionsstopps in China drohen Wirkstoffe in Europa knapp zu werden. Das sieht man zumindest in Deutschland so. Ein neues Gesetz, das jetzt vom Bundestag verabschiedet wurde, soll in solchen Fällen für eine bessere Versorgung mit Arzneimitteln sorgen. In Zukunft dürfen Apotheker auch ein teureres Ersatz-Produkt mit gleichem Wirkstoff herausgeben, wenn das preisgünstige Präparat nicht verfügbar ist – und das ohne Aufpreis. Lieferprobleme gibt es beispielsweise, weil Wirkstoffe oft besonders günstig in Ländern wie China und Indien produziert werden. Kommt es dort zu Problemen oder Ausfällen wie jetzt durch das Corona-Virus, sind auch europäische Hersteller betroffen, die Wirkstoffe weiterverarbeiten, fürchtet zumindest das deutsche Gesundheitsministerium.

Beim Verband der pharmazeutischen Industrie Österreichs (Pharmig) sieht man vorerst keinen Grund für besondere Besorgnis. „Natürlich sind alle Logistik-Ketten im Moment angespannt. Aber die Produktionen in China werden gerade wieder hochgefahren. Aus der derzeitigen Situation heraus betrachtet, ist die Versorgung für die nächsten drei bis vier Monate gegeben“, erklärte Pharmig-Generalsekretär Alexander Herzog. In den von der Coronavirus-Epidemie am meisten betroffenen chinesischen Provinzen, wie zum Beispiel in Hubei, gebe es Hersteller von Zwischenprodukten für die Pharmaindustrie. Man könne aber im Bedarfsfall auch zu indischen Herstellern wechseln. (red)