Dengue-Fieber als Gefahr für Europa?

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Während an den Weihnachtsfeiertagen frühlingshafte Temperaturen herrschen, warnt die WHO warnt vor der klimawandel-bedingten Ausbreitung von Dengue-Fieber in Europa.

Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) warnt vor einer Verbreitung bestimmter Stechmücken in Europa und damit einem Anstieg der Dengue-Fälle. Die Gefahr wachse durch den Klimawandel und die damit verbundenen steigenden Temperaturen, sagte WHO-Spezialistin Diana Rojas. Das für die Jahreszeit deutlich zu milde Wetter hat etwa in der Schweiz am Christtag im Skigebiet Adelboden im Berner Oberland auf 1350 Metern über Meer 14,4 Grad gebracht. An der Messstation in Wiener Neustadt wurden am Christtag sogar 18,6 Grad gemessen. In ganz Niederösterreich gab es seit Beginn der Aufzeichnungen an den Weihnachtsfeiertagen noch nie derart hohe Temperaturen.

Die europäischen Länder hätten noch die Chance, möglichst zu verhindern, dass diese Mücken sich weiter ausbreiten, sagte Rojas. Weltweit hat sich die Zahl der gemeldeten Fälle von 2000 bis 2019 verzehnfacht. Kleine Populationen der Tigermücke und der Gelbfiebermücke (Aedes albopictus und Aedes aegypti), die das Dengue-Fieber übertragen, gebe es bereits in Südeuropa. 2022 wurde die Tigermücke in Österreich erstmals in allen Bundesländern nachgewiesen, meldet die AGES. Die Eier könnten den Winter überleben und Larven schlüpfen, wenn es wärmer werde, warnt die WHO. Die meisten Fälle wurden nach Angaben der WHO in diesem Jahr aus Nord- und Südamerika gemeldet, mehr als 80 Prozent.

Aedes-Mücken sind meist tagsüber aktiv. Sie kommen vor allem in tropischen und subtropischen Regionen vor, breiten sich aber stark aus, sowohl in andere Breitengrade als auch in höhere Lagen, in Nepal etwa schon auf mehr als 2.000 Metern. Oft verläuft die Virusinfektion milde, in zehn Prozent der Fälle kann sie aber schwere Komplikationen auslösen. Die WHO schätzt die Zahl der Infektionen auf fast 400 Millionen im Jahr. Nur ein Bruchteil davon werde tatsächlich diagnostiziert und gemeldet. Effektive Behandlungen gibt es bisher nicht. Menschen können sich durch Moskitospray und langärmelige Kleidung schützen. Brutstätten wie stehendes Wasser müssten beseitigt werden. Dazu gehören beispielsweise auch Pflanzenuntersetzer auf dem Balkon. (red/APA)

Service: AGES-Infoblatt Tigermücke