Depotpräparate haben immer längere Wirkung

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Menschen mit Schizophrenie sind auf eine konstante medikamentöse Versorgung angewiesen. Nun gibt es ein modernes Antipsychotikum mit besonders langer Depotwirkung. 

Es kommen immer mehr moderne Antipsychotika mit Depotwirkung auf den Markt. Eine wichtige Entwicklung für Menschen mit Schizophrenie, denn: Fehlende Krankheitseinsicht oder Wahnvorstellungen würden laut Georg Psota, Chefarzt der Psychosozialen Dienste in Wien und Leiter des Sozialpsychiatrischen Notdienstes des PSD-Wien, oftmals zu einer Ablehnung der Medikamenteneinnahme führen. Die Depotpräparate ermöglichen es an Schizophrenie Erkrankten, ihre Therapie einzuhalten, ohne täglich Tabletten einnehmen zu müssen – Langzeitprognose und Lebensqualität können dadurch deutlich verbessert werden.  

„Auch in Österreich können wir aus immer mehr Depots auswählen. So können wir beispielsweise seit 1. Jänner dieses Jahres auch ein Depotpräparat mit zweimonatiger Wirkung verschreiben“, freut sich Georg Psota, Chefarzt der Psychosozialen Dienste in Wien und Leiter des Sozialpsychiatrischen Notdienstes des PSD-Wien. Andere Arzneimittel mit Depotwirkung geben den jeweiligen Wirkstoff über 14 Tage oder ein Monat ab, auch Präparate mit einer dreimonatigen Wirkung wurden schon entwickelt. 

Noch einen Vorteil sieht Psota bei der Anwendung von Depot-Antipsychotika: Es bleibe bei den Ordinationsbesuchen mehr Zeit für das Gespräche mit Patient:innen. „Und wenn der Fokus nicht nur auf der Wichtigkeit der täglichen Medikamenteneinnahme liegt, kann auch nicht-medikamentösen Therapien, wie psycho- oder soziotherapeutischen Therapien, mehr Raum gegeben werden.“ Einer von hundert Menschen in Österreich erkrankt im Laufe seines Lebens an Schizophrenie. Aktuell leben rund 90.000 Österreicher:innen mit Schizophrenie. (kagr)