© fedorovacz_stock.adobe.com Mehr Mädchen als Burschen „vapen“, inhalieren also Dampf aus E-Zigaretten, und rauchen herkömmliche Zigaretten. Das Fatale: Ihre Lunge reagiert empfindlicher darauf.
Unter den 13- bis 16-jährigen Österreicher:innen rauchen mehr Mädchen als Burschen. Das gelte für das „Vapen“, also das Inhalieren von Dampf aus E-Zigaretten, genauso wie für das Rauchen herkömmlicher Zigaretten, sagte kürzlich der Wiener Lungenfacharzt und Forscher im Bereich chronischer Atemwegserkrankungen Arschang Valipour. Konkret würden in der genannten Altersgruppe 24 Prozent der jungen Frauen und 18 Prozent der männlichen Jugendlichen vapen. Herkömmliche Zigaretten rauchen dem Experten zufolge 21 Prozent der Mädchen und 15 Prozent der Burschen. Das Fatale daran ist laut Valipour, dass Mädchen und Frauen aus hormonellen und anderen Gründen eine vulnerablere Lunge haben und das Vapen sowie das herkömmliche Rauchen besonders gefährlich für sie ist.
Dem folgend leiden Raucherinnen auch häufiger als Raucher an Folgen jahrelangen Rauchens wie an Asthma und der chronisch obstruktiven Lungenerkrankung (COPD). Valipour: „Bei COPD leiden Frauen außerdem noch häufiger als Männer an Atemnot und haben öfter akute Attacken, die Spitalsaufnahmen nötig machen.“
In der Altersgruppe der Unter-50-Jährigen erkranken zudem mehr Frauen als Männer an einer weiteren Folge des Rauchens, dem Lungenkrebs. Frauen haben laut dem Lungenfacharzt aber meist besser behandelbare Lungenkarzinome. Da die Behandlung noch einmal erfolgreicher verläuft, je früher ein Lungenkarzinom erkannt wird, könnten sie von einem Screeningprogramm für langjährige Raucher:innen, wie es das in den USA bereits gibt und bald auch in Deutschland geben wird, besonders stark profitieren, so Valipour, der so wie auch andere Experten schon seit Jahren die Einführung eines Lungenkarzinom-Früherkennungsprogramms in Österreich fordern. (sst/APA)