Ermittler sprengten Netzwerk für illegalen Pharmahandel

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Deutschen Behörden ist ein Schlag gegen den international organisierten, illegalen Handel mit Arzneimitteln gelungen. Mehr als 7700 Postsendungen waren im Vorfeld abgefangen worden.

Nach zwei Jahre dauernden Ermittlungen rund um illegalen Pharmahandel sind in München zwei Verdächtige im Alter von 35 und 38 Jahren festgenommen worden, teilte die bei der Generalstaatsanwaltschaft Bamberg angesiedelte Zentralstelle Cybercrime zu Wochenbeginn mit. Die Ermittlungsbehörden gehen davon aus, dass die beiden Verdächtigen verschreibungspflichtige und teils in Deutschland nicht zugelassene Medikamente containerweise in Asien beschafft und über ein Drehkreuz in Singapur weltweit versandt haben. Bei fünf Durchsuchungen seien hohe Vermögenswerte und umfangreiches Datenmaterial sichergestellt worden. Allein Vermögensteile im Wert von 1,5 Millionen Euro seien eingefroren worden. Zollfahnder hätten zudem unter anderem hochwertige Sportwagen, teure Uhren und Geld in Kryptowährungen im Wert von 600.000 Euro gefunden, teilte die Zentralstelle weiter mit.

In den vergangenen fünf Jahren hatte der Zoll allein am Frankfurter Flughafen 6000 Briefe und Päckchen sichergestellt, die an in Deutschland ansässige Abnehmer des illegalen Netzwerkes adressiert waren. Zudem hatte der Zoll in Frankfurt weitere 1.700 Postsendung mit mehr als 100.000 Tabletten sichergestellt. Die Ermittlungen unter dem Decknamen „Hydro“ seien in Zusammenarbeit mit ausländischen Behörden, vor allem in Spanien und den USA geführt worden. (APA)