Europaweite Aktion gegen Arzneimittelfälschungen

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Europäische Ermittler haben in einer Schwerpunktaktion erneut 25 kriminelle Banden ausgehoben. Insgesamt wurden Berge an geschmuggelten beziehungsweise gefälschten Präparaten konfisziert.

Im Kampf gegen Fälschungen und den illegalen Handel mit Medikamenten und Doping-Substanzen haben europäische Ermittler 25 kriminelle Banden ausgehoben. 667 Personen wurden festgenommen, teilte die europäische Polizeibehörde Europol in Den Haag mit. Arzneimittel im Wert von rund 73 Millionen Euro wurden sichergestellt und ganze Berge gefälschter medizinische Hilfsmittel und Präparate im Kampf gegen Covid-19 eingezogen. Einige Sicherstellungen gab es auch in Österreich, Festnahme keine.

Die Coronakrise habe gezeigt, dass die Kriminellen nicht davor zurückschreckten, die Ängste der Menschen auszunützen, sagte Catherine De Bolle, Direktorin des europäischen Polizeiamtes. Allein im Zusammenhang mit Covid-19 wurden fast 33 Millionen Medizinprodukte wie Gesichtsmasken, Tests oder Diagnosekits sichergestellt, weiters acht Tonnen Rohmaterialien, Chemikalien und Viruzide sowie 70.000 Liter Handdesinfektionsmittel. Die Ermittler entdeckten zudem große Mengen an illegalen und oft gefälschten Medikamenten sowie Tonnen chemischer Substanzen. Dazu gehörten nach Angaben von Europol Krebsmedikamente, Arzneimittel gegen Erektionsstörungen, Schmerz- und Verhütungsmittel sowie Antibiotika. Die Banden hätten auch Aufputschmittel und Hormonpräparate hergestellt und gehandelt. Zehn geheime Labors wurden ausgehoben und über 450 Websites geschlossen, auf denen die Präparate angeboten worden waren. Europol warnte vor erheblichen Gesundheitsschäden durch gefälschte Mittel. „In Österreich gab es 60 Sicherstellungen an Dopingprodukten und illegalen Medikamenten“, berichtete Silvia Kahn, Sprecherin des Bundeskriminalamtes. (APA)