Forschungen aus Graz helfen bei Alzheimer-Diagnose

Frontotemporale Demenz und Alzheimer sind oft schwer zu unterscheiden. Grazer Forschende haben einen Biomarker ermittelt, der die Diagnose erleichtert.

Eine veränderte Persönlichkeit und ein auffälliges Sozialverhalten – diese Symptome können sowohl auf Patient:innen mit Alzheimer als auch mit Frontotemporaler Demenz (FTD) – auch Morbus Pick genannt – zutreffen. Einer Forschungsgruppe des Gottfried Schatz Forschungszentrums der MedUni Graz ist es nun gelungen, einen Biomarker zu identifizieren, der die Diagnose der Krankheiten erleichtern könnte. Gemeinsam mit einer Wissenschaftlerin vom University College in London untersuchten die Forschenden die Störungen des Stoffwechsels des menschlichen Gehirns und fanden heraus, dass aufgrund von Veränderungen in den Konzentrationen der unterschiedlichen Stoffwechselprodukte eine Unterscheidung von FTD und dessen Subtypen als auch Alzheimer möglich ist.

Genauer gesagt: Ihre Forschungsergebnisse zeigten, dass die sogenannte Arginin-Methylierung ein Treiber der FTD-Erkrankung ist. Dabei werden Methylgruppen (ein Kohlenstoff- und drei Wasserstoffatome) zu einem Protein hinzugefügt, was dessen Funktion grundlegen verändern kann. In den Untersuchungen zeigten die Gehirnregionen bei FTD und Alzheimer-Krankheit unterschiedliche Protein-Arginin-Methylierungs-Phänotypen. Diese Erkenntnis, welche im Journal „Progress in Neurobiology“ publiziert wurde, könnte helfen, die bisher unheilbare Krankheit FTD besser zu verstehen und Therapieansätze zu fördern. Es sollen weitere Studien in diesem Bereich folgen. (kagr/APA)

Service: Publikation