Gesundheitskiosk und impfen in Apotheken

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Im Gesundheitsausschuss des Nationalrates wurde am Freitag erneut der Ausbau von Angeboten in Apotheken diskutiert. Die Regierung bremst allerdings.

Aus dem Dachverband der Sozialversicherungen hört man, dass man sich wünscht, Leistungen zwischen Berufsgruppen zu verschieben. In den Regierungsverhandlungen sei das Thema Impfen in Apotheken schon weit gediehen, letztlich aber kurz vor der Ziellinie auf Druck der Ärztekammer gescheitert, hört man aus Verhandlerkreisen. Am Freitag gab es einen erneuten Vorstoß – diesmal von den Grünen. Gesundheitssprecher Ralph Schallmeiner forderte im Gesundheitsausschuss des Nationalrates die Umsetzung der Impfmöglichkeit in Apotheken. Alles spreche dafür, nur der Nationalrat nicht, kommentierte er im Ausschuss. Von einem wichtigen Thema sprach Staatssekretärin Ulrike Königsberger-Ludwig (SPÖ) und betonte, dass „Politik im Bohren harter Löcher“ bestehe und es dazu weitere Verhandlungen brauche.

Die ihren Angaben zufolge mangelnde Gesundheitskompetenz der Bevölkerung thematisieren die Grünen in einem Entschließungsantrag, der mit den Stimmen von ÖVP, SPÖ und NEOS vertagt wurde. Betroffen seien vor allem Menschen mittleren Alters, mit geringer formaler Bildung und in finanziell prekären Situationen. An genau diese Personengruppe würden sich die in Deutschland erfolgreich eingesetzten Gesundheitskioske richten, erklärte Schallmeiner und fordert die Umsetzung eines Pilotprogramms in ausgewählten Regionen. Dies würde mithelfen, mehr Gesundheitskompetenz in die Bevölkerung zu tragen, erklärte er.

In Deutschland würden die Gesundheitskioske nicht nur positiv gesehen, führte Juliane Bogner-Strauß (ÖVP) an. Die bestehenden Strukturen seien grundsätzlich gut aufgestellt. Es sei aber die Frage, wie diese niederschwelliger gestaltet und wie die Menschen besser zur richtigen Versorgung gelenkt werden können. Der Ausbau niederschwelliger und ambulanter Angebote sei im Regierungsprogramm verankert und es werde geprüft, in welcher Form diese umgesetzt werden, stellte Verena Nussbaum (SPÖ) klar. (red)