Große Fortschritte bei oralen Covid-19-Medikamenten

Das Gesundheitsministerium hat eine Liefervereinbarung für das Covid-19-Medikament „Lagevrio“ von MSD getroffen. Pfizer wiederum meldet, dass eine neue klinische Studie „hohe Wirksamkeit“ für die eigene Pille bestätige.

Das Gesundheitsministerium hat eine Liefervereinbarung für das orale Covid-19-Medikament Molnupiravir (Lagevrio®) mit dem Pharmaunternehmen MSD Österreich abgeschlossen. Die erste Lieferung erwartet MSD in den nächsten Wochen. Nach der jetzigen Datenlage kann der Wirkstoff schwere Krankheitsverläufe, Krankenhausaufenthalte und Todesfälle verhindern. Das Medikament wurde in Großbritannien zugelassen und stehe bei der Europäischen Arzneimittelbehörde EMA kurz vor der Zulassung, hieß es. Das Ministerium habe schnellstmöglich reagiert und eine substanzielle Erhöhung der Bestellmenge erreicht, heißt es in der Aussendung.

„Im Zuge der Zusammenarbeit zwischen dem BMSGPK und MSD Österreich wurden alle Hebel in Bewegung gesetzt, um die ersten Dosen von Lagevrio so schnell wie möglich in Österreich zur Verfügung stellen zu können“, sagte Ina Herzer, Geschäftsführerin von MSD Österreich. Das Pharmaunternehmen mit Sitz in den USA betonte, dass die Corona-Schutzimpfung bei der Pandemiebekämpfung an erster Stelle steht und das Medikament keinen Ersatz dafür darstellt: „MSD unterstützt alle Maßnahmen zu einer höheren Durchimpfungsrate.“

Konkurrent Pfizer meldet indes, dass neue Daten einer klinischen Studie des Corona-Medikaments Paxlovid die hohe Wirksamkeit der Pille bestätigt hätten. Die Auswertung der Daten der klinischen Studie mit 2246 Erwachsenen bestätigen demnach vorläufige Ergebnisse zur Wirksamkeit, die Pfizer Anfang November vorgelegt hatte. Der Konzern erklärte nun zudem, dass das Medikament auch bei der Omikron-Variante des Coronavirus wirksam sein dürfte. Basis dafür sind allerdings vorerst nur In-Vitro-Untersuchungen. Der Pharmakonzern hat bei der US-Arzneimittelbehörde FDA wie berichtet einen Antrag auf eine Notfallzulassung für das Medikament gestellt. Auch die EU-Arzneimittelbehörde EMA prüft Paxlovid. (red)