Heftige Kritik an mangelndem Impfbewusstsein

Das mangelnde Impfbewusstsein der Österreicher haben der Arbeiter-Samariter-Bund und die Österreichische Ärztekammer am Donnerstag kritisiert. Um eine Impfpflicht werde man auch hierzulande nicht herumkommen.

Die im österreichischen Impfplan vorgeschriebenen Gratisimpfungen sollten verpflichtend gemacht werden, hieß es in einer Presseaussendung. Ärztekammerpräsident Thomas Szekeres kritisierte, dass die Durchimpfungsrate speziell bei Masern in Österreich viel zu gering sei. Je weniger Menschen geimpft seien, umso größer sei das Risiko, dass Infektionskrankheiten, die praktisch ausgestorben waren, wieder aufflammten. Bei Masern gebe es in Österreich eine Durchimpfungsrate von 83 Prozent. Notwendig aber wäre eine Rate von 95 Prozent, damit auch Menschen geschützt sind, die nicht geimpft werden könnten, etwa Säuglinge oder kranke Menschen.

Auch bei Mumps, Tetanus, Grippe oder Pneumokokken sei ein abnehmender Impfschutz in der Gesamtbevölkerung erkennbar. „Uns ist bewusst, dass das Kapitel Impfpflicht ein sehr heikles Thema ist. Meine persönliche Meinung ist aber, dass wir wahrscheinlich von einer Impfpflicht nicht Abstand nehmen können, weil jedes einzelne Mitglied der Gesellschaft auch Verantwortung für die Gesamtgesellschaft hat“, meinte Bundeschefarzt des Samariterbunds, Michael Gruska. (APA)