Impfstoffverteilung wieder über Apotheken abwickeln

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Die Verteilung von Gratisimpfstoffe wird derzeit häufig kritisiert. Würde die Impfstoffverteilung wieder über die Apotheken abgewickelt, wären die beklagten Probleme gelöst, betont die Apothekerkammer. 

„Die Verteilung von Impfstoffen ausschließlich über die Apotheken in Abstimmung mit der Ärzteschaft abzuwickeln, hat immer hervorragend funktioniert, und wir stehen natürlich jederzeit wieder dafür bereit“, sagt der Vizepräsident der Österreichischen Apothekerkammer (ÖAK) Gerhard Kobinger. Er sagt das anlässlich der derzeit häufig von der Österreichischen Ärztekammer (ÖÄK) geäußerten Kritik am aktuellen Bestell- und Verteilmechanismus. Dieser läuft über den Online-Bestellshop der Bundesbeschaffung. Dort einzusteigen, funktioniere nicht immer, da der Shop instabil sei, und wenn doch, dann gebe es oft nicht genug der benötigten Impfstoffe etwa gegen Influenza, Pneumokokken oder Gürtelrose oder gar keine mehr, weil der Bund zu wenig davon eingekauft habe, hat es seitens der ÖÄK geheißen. 

Kobinger führt die beklagten Probleme nicht auf den Bund beziehungsweise das Gesundheitsministerium zurück, sondern auf die falsche Verteilung der Impfstoffe. Als Beispiel nennt er die Influenza-Impfdosen. 493.000 seien bereits an Ordinationen ausgeliefert, aber noch nicht verimpft. In einigen Ordinationen würden offenbar zu viele Impfdosen lagern, in anderen gar keine. Nur wenn wieder auf die bewährte Beschaffungs- und Verteilungsstruktur der 1470 Apotheken zurückgegriffen werde, könne man laut der ÖAK sicherstellen, dass sich alle Menschen, die das möchten, von ihren Ärzt:innen impfen lassen können, „und nicht nur jene, deren Ärzt:innen besonders schnell und großzügig beim Bestellen waren“. (sst)