Industrie übt Kritik an verlängerter Generika-Lösung

(c) Stefan Seyfert

Das Nationalrat hat die seit 2017 geltenden Regeln für die Preisgestaltung bei neuen Nachahmer-Medikamenten um zwei Jahre bis Ende 2023 verlängert. Der Industrie ist das zu wenig.

Die verlängerte Preisregelung umfasst Generika und Biosimilars, teilten die Fachverbände und der Verband der Pharmaindustrie, Pharmig, mit. Allgemein wird die Verlängerung begrüßt, allerdings fordern die Verbände eine Dauerregelung ohne Befristung. Heftige Kritik gibt es zugleich, weil für Generika die sogenannte „Preisbandregelung“ nicht mit verlängert wurde. Sie legt fest, dass der Preis von wirkstoffgleichen verschreibungspflichtigen Arzneimitteln bis zu 30 Prozent über dem des günstigsten Anbieters liegen darf. Die Preisbandregelung habe zu Planungssicherheit geführt und sei ein wesentliches Element, dass gewisse Wirkstoffe überhaupt noch in Europa hergestellt werden, argumentiert der Fachverband der Chemischen Industrie Österreichs (FCIO).

„Alarmierend“ ist das auch für die Pharmig, die Interessensvertretung der Pharmaindustrie. Auch sie argumentiert wie der Generikaverband mit Planungssicherheit für Unternehmen und Versorgungssicherheit für die Konsumenten schaffen, warnt der vor einer Abschaffung der Preisbandregelung. Der Biosimilarsverband Österreich (BiVÖ) weist darauf hin, dass in den vergangenen vier Jahren zeitgleich mit anderen Europäischen Ländern über 20 Biosimilars in den Erstattungskodex gekommen seien, das habe für die Sozialversicherung zwischen 2017 und 2019 zu Einsparungen von 247 Millionen Euro geführt. Zur Absicherung der Einsparungen wäre aber eine unbefristete Lösung nötig, fordert der Biosimilarsverband Österreich. (red)